Juli 2016 – Wolfsmonitor

Monthly Archives: Juli 2016

Der Wolf im „Focus“ – Journalisten als „Allzweckwaffen“?

Sie schreiben über den Brexit, Flüchtlingsheime, Angela Merkel oder Bud Spencer. Damit sind sie – so wirkt es zumindest auf mich – die „Allzweckwaffen“ ihrer Auftraggeber, in diesem Fall des Focus-Magazins. Die Rede ist von den beiden Journalisten Julian Kutzim und Andreas Grosse Halbuer. (*1)

Jetzt schrieben sie über den Wolf. Das Ergebnis: Gekonnt formuliert, jedoch wurde kaum ein gängiges Klischee, wie z.B. das des „ökobewegten Stadtbewohners“, ausgelassen.

Burgdorf: „So etwas macht ein wildernder Hund nicht…“

Jäger Oliver Brandt aus Burgdorf hat es mit Spekulationen über einen Wolfsriss in die Gazetten geschafft! Sowohl in die Regionalausgabe der Bild-Zeitung als auch in die Hannoversche Allgemeine. (1/2)


 

Das Merkwürdige: Es dürfte sich dabei um den 50jährigen Regierungsschuldirektor Oliver Brandt halten, den die CDU in Burgdorf Anfang des Jahres als Spitzenkandidat für die Regionswahlen am 11. September 2016 nominiert hat und der nun um das Vertrauen vieler Wähler wirbt. (*3)

Womit genau hat Brandt sich nun diese überregionale Aufmerksamkeit erworben? 1000 Meter von einem Dorf und 500 Meter von einem Trimm-Dich-Pfad entfernt entdeckte Brandt im Burgdorfer Holz ein „fast komplett aufgefressenes“ Rehkitz.

Schweiz: Wolf erschossen, nachdem er rund 50 Schafe riss

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (27. auf 28. Juli 2016) wurde ein Wolf, der sich in den letzten zwei Monaten im Kanton Uri herumtrieb und dabei ungefähr 50 Schafe riss, aufgrund einer Abschussverfügung von der Wildhut und beauftragten Jägern erschossen.

Bei dem erlegten Wolf handelt es sich um ein männliches Tier italienischer Abstammung, der nach DNS-Analysen die Bezeichnung „M68“ erhielt. Der Wolfsrüde war vor den Zwischenfällen in Uri noch nie in der Schweiz nachgewiesen worden.

Offenbar Fehler in der Wielgus/Peebles -Studie, die besagt, dass Wölfe töten sich rächt…

Ein aufmerksamer Leser machte Wolfsmonitor nun darauf aufmerksam, dass die im Jahr 2014 veröffentlichte Wielgus/Peebles-Studie der „Washington State University“ offenbar nicht mit den Ergebnissen übereinstimmt, die Anfang des Jahres 2016 von der „University of Washington“ von Niraj Poudyal, Nabin Baral and Stanley Asah veröffentlicht wurden.

Demnach ist man sich in den wissenschaftlichen Kreisen Washingtons uneinig darüber, wie getötete Wölfe die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere schlussendlich verändern.

Norwegen: Wolfsmanagement „in Moll“ – 11.571 Jäger bewarben sich um 16 Wolfsjagd-Lizenzen

16 Wölfe sollten bis Ende März 2016 in Norwegen geschossen werden. Aus Herdenschutzgründen, so heißt es offiziell. Darauf bewarben sich laut „theguardian“ 11.571 der rund 200.000 registrierten norwegischen Jäger  –  rechnerisch also 723 Jäger je Wolf. (*1).

Doch damit nicht genug: Auf die geplanten 18 Abschüsse norwegischer Braunbären im selben Zeitraum (Oktober 2015 – März 2016) bewarben sich 10.930 Jäger, gefolgt von 10.820 Jagdlizenzinhabern, die sich für die vorgesehenen Abschüsse der 141 Vielfrasse registrieren ließen.

Wer möchte einen Dokumentarfilm über Deutschlands Wölfe unterstützen?

Sandra Spethmann, Spross einer Lüneburger Landwirts- und Jägerfamilie, steht kurz vor ihrem Studienabschluss an der University of the Arts London – London College of Communication.

Sie ist Dokumentarfilmerin und in ihrer nun anstehenden Abschlussarbeit an der Universität (MA Documentary Film) stellt sie die Frage: „Gibt es einen Platz für den Wolf in Deutschland?“