Verkehrsunfall mit Wolf: 6. Nachweis in NRW – Wolfsmonitor

Verkehrsunfall mit Wolf: 6. Nachweis in NRW

Nun geht es Schlag auf Schlag: Nachdem bereits in der letzten Woche der vierte und am Montag der fünfte Wolfsnachweis in Nordrhein-Westfalen offiziell bestätigt wurden, gibt es seit heute einen sechsten Nachweis: Ein Wolf verursachte am 30. März auf der Landstraße 776 in der Nähe von Oberntudorf einen Verkehrsunfall. Das teilte der Landrat des Kreises Paderborn, Manfred Müller heute im Rahmen einer Pressemeldung mit.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Es war ein Wolf

– Erster Wolf seit 1804 im Kreis Paderborn, Tierhalter werden am 21. Mai beim Herdenschutztag über Schutzmaßnahmen informiert –


Das Tier, das den Verkehrsunfall am 30. März auf der Landstraße 776 in der Nähe von Oberntudorf verursacht hat, war ein Wolf. Dies teilt Landrat Manfred Müller am Donnerstagnachmittag (7. April) mit. Dies ist im Kreis Paderborn der erste Wolf seit dem Jahr 1804 und der sechster Wolfsnachweis im Bundesland NRW.

Nachdem der Unfall dem Kreis Paderborn gemeldet wurde, bat das Kreisumweltamt den zuständigen Wolfberater vom Regionalforstamt Hochstift Jan Preller um Unterstützung. Preller nahm am Unfallwagen Haarproben und schickte diese im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz an das Senckenberg Institut nach Frankfurt am Main. Das Senckenberg Institut ist das nationale Referenzlabor für den Wolf in Deutschland. Dort werden alle Genproben rund um den Wolf ausgewertet und archiviert.

Auch in Delbrück-Boke und in Wewer wurden Tiere, die Anwohner für einen Wolf halten, gesehen. Müller hält es nicht für ausgeschlossen, dass es sich hierbei tatsächlich um einen Wolf handelt. „Wir haben nun den definitiven Nachweis, dass ein Wolf im Kreisgebiet gewesen ist“, sagte der Landrat.

Der Wolf gehört zur biologischen Vielfalt und der Mensch muss wieder lernen mit ihm leben. Angriffe von gesunden, freilebenden Wölfen auf Menschen sind in Europa extrem selten. Der Wolf ist ein scheues Tier und bei der Begegnung mit einem Menschen grundsätzlich auf Flucht aus. Nur selten bekommen Spaziergängerinnen und Spaziergänger den Wolf zu Gesicht. Sollte es dennoch dazu kommen, gibt das Landesumweltministerium folgende Verhaltensregeln:

• Nicht versuchen, Wölfe anzufassen oder zu füttern.
• Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.
• Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.
• Man kann einen Wolf vertreiben, indem man ihn laut anspricht, in die Hände klatscht und mit den Armen winkt

Zu den Schafsrissen in der Gemeinde Borchen gibt es noch keine Ergebnisse. Das Senckenberg Institut wertet derzeit DNA-Spuren aus. Diese Spuren hatte das Kreisveterinäramt genommen und zunächst an das Chemische Veterinäruntersuchungsamt nach Detmold zur Erstuntersuchung weiter geleitet.


Wie Tierhalter ihre Weidetiere vor dem Wolf schützen können, ist Thema des ersten Herdenschutztages OWL am Samstag, 21. Mai. Von 11 bis 18 Uhr informieren der Schafzuchtverband, die Landwirtschaftskammer, der Nabu, und das Regionalforstamt im Waldinformationszentrum Hammerhof in Warburg-Scherfede.“


Ansprechpartnerin:

Kreis Paderborn
Frau Schindler
Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Aldegreverstraße 10 – 14
33102 Paderborn


Quelle: Kreis Paderborn, www.kreis-paderborn.de, Pressemitteilung: „Es war ein Wolf“ vom 7. April 2016, abgerufen am 7.4.2016, hier der Link!