Sachsen-Anhalt: Wolfsbeauftragte streiten – Wolfsmonitor

Sachsen-Anhalt: Wolfsbeauftragte streiten

„Wolfsbeauftragte, die die Zusammenhänge für das Monitoring „dilettantisch interpretieren und die Bevölkerung unterschwellig verunsichern“, würden der Jägerschaft eher einen „Bärendienst erweisen“, meint Horst Schulze, Leiter der Bundesforsten Tangerhütte-Hirschbergen in Sachsen-Anhalt.

Er empfinde es als „ziemlich gewagt, um es noch gemäßigt auszudrücken“, dass seitens eines Wolfsbeauftragten die offiziellen Zahlenangaben infrage gestellt und „geschönte, niedrige Zahlen“ unterstellt werden. Die Motivation dazu könne man nur ahnen“, kommentiert Schulze – selbst Wolfsbeauftragter – kürzlich in der „Volksstimme“ (*1).

Der Hintergrund: Einige Tage zuvor wurde im selben Blatt berichtet, dass der Wolfsbeauftragte Eckhard Wegwarth aus Klötze die offiziellen Wolfszahlen des Landes Sachsen-Anhalt öffentlich anzweifelte. Sie würden „absichtlich klein gehalten.“ (*2)

Kommentar:

So mancher wird sich der Wirkung des gedruckten Wortes wohl erst vollumfänglich bewusst, nachdem er bereits medienwirksam munter drauflos spekuliert hat. Oft vermutlich erst, wenn sich tatsächlich Widerstand regt.

In diesem Fall dürfte Eckhard Wegwarth nicht nur den Ruf der Jägerschaft und der ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten in Mitleidenschaft gezogen, sondern vermutlich auch sich selbst einen Bärendienst erwiesen haben.

Es ist Horst Schulze anzurechnen, dass er öffentlich dazu Stellung bezieht und die Dinge beim Namen nennt. Zu oft bleiben vergleichbare Unterstellungen und waghalsige Spekulationen nämlich unkommentiert und tragen so maßgeblich dazu bei, die Bevölkerung tatsächlich unterschwellig zu verunsichern.

Wölfe sind nun einmal kaum für positive Schlagzeilen gut. Deshalb braucht diese streng geschützte Tierart jeglichen fachlichen und sachkundigen Beistand und keinerlei Polemik.

Das gilt auch für Äußerungen anderer „Experten“, wie zum Beispiel für die des Prof. Dr. Stubbe kürzlich (hier der Link!). Seine Anmerkung, „das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf müsse alles andere als umgeschrieben werden“, das er gegenüber Stendaler Jägern äußerte, dürfte ebenso ins Reich der Fabeln gehören, wie seine Ansicht, der Wolf sei ein „gefährlicher Konkurrent des Menschen“. Bereits eine Zeile später wird er dann konkreter: „Wo der Räuber an Boden gewinnt, verliert der Waidmann“.

Wo der Wolf an Boden gewinnt, wird die Glaubwürdigkeit der Naturschutzverbände auf die Probe gestellt, möchte man ergänzen. Der größte deutsche Jagdverband ist ein solcher anerkannter Naturschutzverband. Ein anderer dieser Naturschutzverbände, der NABU, behauptet selbstbewusst: „Rotkäppchen lügt“!

„Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durchs Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.“

(Georg Christoph Lichtenberg, (1742 – 1799), deutscher Physiker)

Herzlichst

Ihr

Jürgen Vogler

Quellen:

(*1) Volksstimme, www.volksstimme.de, Artikel: „Bärendienst für Jägerschaft“ vom 7.4.2016, abgerufen am 9.4.2016, hier der Link!

(*2) Volksstimme, www.volksstimme.de, Artikel: „Situation beim Wolf ist brisant“ vom 31.3.2016, abgerufen am 9.4.2016, hier der Link!