Eigenes Wolfs- und Herdenschutz- Informationszentrum für Brandenburg in der Schorfheide – Wolfsmonitor

Eigenes Wolfs- und Herdenschutz- Informationszentrum für Brandenburg in der Schorfheide

In einer aktuellen Pressemeldung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburgs (MLUL) heißt es (im Wortlaut):

„Förderbescheid für ein Wolfs- und Herdenschutzinfozentrum“

Wildpark Schorfheide: Brandenburg erhält ein eigenes Wolfs- und Herdenschutzinformationszentrum

Groß Schönebeck – Vier Jahre Vorbereitungszeit haben sich gelohnt: Am Donnerstag nach Weihnachten (29. Dezember) wird Imke Heyter, Chefin der Wildpark Schorfheide gemeinnützige GmbH, aus den Händen von Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger einen Förderbescheid aus dem Landesprogramm „Natürliches Erbe“ in Höhe von knapp einer Million Euro entgegennehmen.

Mit dem Geld und der Unterstützung soll im Wildpark, der vor allem mit seinen „Wolfsnächten“ in Berlin und Brandenburg bekannt geworden ist, ein Wolfs- und Herdenschutzinformationszentrum entstehen. Die Förderrichtlinie wird über den ELER finanziert, den europäischen Agrarfonds zur Entwicklung der ländlichen Räume.

Vogelsänger: „Bislang hatte Brandenburg, wenn es um Spezialfragen und Schulungsangebote zum Thema Wolf ging, auf Mitarbeiter der Umweltverwaltung gesetzt oder um Amtshilfe bei den Experten des Wolfsbüros im sächsischen Rietschen gebeten. Mit der wachsenden Wolfspopulation steigt auch in Brandenburg der Bedarf für ein eigenes Kompetenzzentrum in Fragen des Umgangs mit dem Wolf und Möglichkeiten des Herdenschutzes.“

Die aktuellen Zahlen belegen, dass die Betroffenheit im Land besonders groß ist. Von 46 in Deutschland festgestellten Rudeln gibt es in Brandenburg 22 Rudel, zwei Paare und zwei Gebiete mit unklarem Status.

Vogelsänger: „Der aktuelle Fall eines ,Problemwolfs‘ in Rathenow hat vor einigen Tagen erneut gezeigt, dass viele Menschen Fragen und Sorgen haben. Auch unter Landwirten und Tierbesitzern herrschen große Ängste wegen des Verlusts ihrer Tiere durch den Wolf. Mit dem Wolfsmanagement Brandenburg verfügen alle Beteiligten über einen Handlungsrahmen, wie sie mit dieser vom Naturschutzrecht streng geschützten Art umgehen können. Dennoch ist klar, dass in Brandenburg Probleme beim Umgang mit dieser wieder eingewanderten Tierart weiter ein Schwerpunkt sind. Dies ist auch der Grund, warum wir aktuell einen Sieben-Punkte-Plan für ein verbessertes Wolfsmanagement und für einen besseren Herdenschutz vorgelegt haben und warum der Wolfsmanagementplan fortgeschrieben wird. Das Strategiepapier wird gegenwärtig überarbeitet, wofür das 3. Brandenburger Wolfsplenum am 14. Dezember der Auftakt war.“

Ein Auftrag für das neue Wolfs- und Herdenschutzinformationszentrum wird die Öffentlichkeistarbeit für die Bevölkerung sein.

Mit einer Ausstellung „Wolf und Mensch“ direkt am Eingang des Wildparks sollen die Besucher informiert werden. Darüber hinaus sollen sowohl vor Ort als auch im Land direkt betroffene Gruppen wie Jäger, Bauern oder Tierhalter vom Spezialwissen der Groß Schönebecker profitieren.

Der Wildpark Schorfheide liegt am Rand des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, fast an der Grenze der beiden Landkreise Barnim und Uckermark. Die naturnahe Anlage beherbergt seit 1996 ausschließlich Tierarten, die hier einst heimisch waren oder es sind. Schon jetzt zählt der vor allem bei Familien beliebte Wildpark jährlich 80.000 Besucher.

Seit 1998 werden in einem eingezäunten Waldstück Europäische Wölfe gehalten. Bei Führungen durch den Wildpark ist der Stopp am Wolfsgehege immer einer der Höhepunkte.

Ein besonderer Erfolg sind seit sechs Jahren die zweimal monatlich durchgeführten Vollmond-Wolfsnächte, bei denen schon 7.000 Gästen das Thema Wolf in Brandenburg näher gebracht werden konnte.


(Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, www.mlul.brandenburg.de, Pressemeldung vom 23.12.2016 Förderbescheid für ein Wolfs- und Herdenschutzinfozentrum“ abgerufen am 29.12.2016, hier der Link!)

Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com