Die „völlige Narrenfreiheit“ des Wolfes und derer, die ihm an den Kragen wollen… – Wolfsmonitor

Die „völlige Narrenfreiheit“ des Wolfes und derer, die ihm an den Kragen wollen…

Die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg ist bisher alles andere als eine Erfolgsgeschichte. Die letzte Wolfsichtung – von den Medien nach mehr als 150 Jahren entsprechend „gefeiert“ – liegt nun auch schon mehr als ein halbes Jahr zurück. Der damals nachgewiesene Wolf humpelte überdies auch noch (welch ein Omen!).

Bereits ein Jahr früher, nämlich im Juni 2015, wurde an der A 5 bei Lahr ein Wolf überfahren, ebenso wie später im November 2015 an der A 8 bei Merklingen. Diese beiden Wölfe stammten übrigens aus dem Calanda-Rudel in der Schweiz.

Doch bereits in der jetzigen Phase befürchtet Annette Wohlfarth als Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbandes den weiteren drastischen Rückgang der Schäferei im „Ländle“. Und zwar wegen des Wolfes, der den ohnehin vorhandenen Negativtrend in der Schafhaltung ihren Worten nach noch verstärkt.

Wölfe hätten ja „völlige Narrenfreiheit“, beklagt sie. Und sie ist überzeugt: …„am besten wäre es, der Wolf würde bejagt…am allerbesten wäre es, der Wolf kommt gar nicht“… (*1)

Ist es nicht auffällig, dass gerade die, die in Zeiten des Niedergangs der deutschen Schafhaltung an forderster Front in der Verantwortung stehen, immer öfter den vergleichsweise harmlosen Beutegreifer zum offiziellen „Sündenbock“ ausrufen?

Und ist es nicht auch angebracht, einmal zu hinterfragen, warum dann in schöner Regelmäßigkeit auch noch „nach den Waffen“ (bzw. dem Jagdrecht) gerufen wird?

Von welchem Versagen soll der „Sündenbock Wolf“ hier eigentlich ablenken? Zumal er gerade in Baden-Württemberg offensichtlich noch nicht einmal so richtig Fuß gefasst hat?

Fazit: Ich bin mir wegen der augenscheinlich den Blick trübenden „Weitsichtigkeit“ einiger Verbands-, bzw. Interessensvertreter nicht immer so ganz sicher, ob wir trotz oder wegen ihnen in diesem Land in „märchenhaften“ Verhältnissen leben.

P.S.: Allein im Jahr 2015 wurden ungefähr 46.500.000 Kilogramm Schaf- und Ziegenfleisch aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt. (*2)


Herzlichst

Ihr

Jürgen Vogler


„An Unheilbaren soll man nicht Arzt sein wollen.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)


Quelle:

(*1) Badische Zeitung, www.badische-zeitung.de, Artikel vom 2. Januar 2017: „Der Wolf könnte mehr Schäfer zur Aufgabe zwingen“, abgerufen am 2.1.2017, hier der Link!

(*2) „statista“, Das Statistik-Portal, www.de.statista.com, „Import von Schaf- und Ziegenfleisch nach Deutschland in den Jahren 2000 bis 2015 (in 1.000 Tonnen Schlachtgewicht)“, abgerufen am 2.1.2016, hier der Link!