„Das Weltklima retten, aber keinen Platz, kein Geld und keine Lösungen für Wolf und Biber.“ – Wolfsmonitor

„Das Weltklima retten, aber keinen Platz, kein Geld und keine Lösungen für Wolf und Biber.“

Den Wölfen in Deutschland selbst dürfte es letztlich egal sein, wer ihnen an den Pelz oder wer sie schützen will. Zumindest solange die nationalen und internationalen Artenschutzbestimmungen greifen. Dass nun aber ausgerechnet der Sprecher der AfD-Fraktion, Hannes Loth*, für den Wolf und gegen die Christdemokraten in Sachsen-Anhalt in die Bresche sprang, verwundert schon irgendwie. Und irritiert!

Vor allem, weil noch vor wenigen Tagen im Nachbarland Brandenburg die Forderung der dortigen AfD nach „Obergrenzen“ für Wölfe von allen anderen Parteien im Landtag abgeschmettert wurde (Wolfsmonitor berichtete, hier!) und auch in Mecklenburg-Vorpommern die AfD-Forderung nach der Aufnahme des Wolfes in die Liste des jagdbaren Wildes gerade scheiterte. (*2)

So mancher Leser dürfte sich daher verwundert die Augen gerieben haben, als er folgende Aussage des AfD-Sprechers für Landwirtschaft, Forst und Ernährung in Sachsen-Anhalt las (Auszug):

„…So muss Sachsen-Anhalt zwar das Weltklima retten, darf aber beim Artenschutz bequem auf die Jagd von Elefanten, Tiger und Löwen verweisen, während es für Wölfe und Biber nunmehr keinen Platz, kein Geld und keine Lösungen in unserem Land zu geben scheint. Der Wolf gehört, wie kaum ein anderes Wildtier, zur deutschen Geschichte. Ein Zusammenleben muss in einem aufgeklärten Land möglich sein. …“ .

Hintergrund: Der umweltpolitische Sprecher der CDU in Sachsen-Anhalt, Detlef Radke, stelle kürzlich fest, dass der Wolf seiner Ansicht nach ins Jagdrecht gehöre und Wölfe solange geschossen werden sollten, bis sie keine Bedrohung mehr darstellten (siehe auch hier!).


Kommentar: Ganz ehrlich: Dass sich nun ausgerechnet ein AfD-Politiker für den Wolf stark zu machen scheint, wirkt vor dem Hintergrund der Abstimmung über Wolfsobergrenzen in Brandenburg und der Initiative dieser Partei, den Wolf in Mecklenburg- Vorpommern ins Jagdrecht zu hieven, irgendwie unglaubwürdig, zumindest aber irritierend, wenn nicht sogar „alternativ faktisch“. Es wirkt allerdings auf den Außenstehenden auch so, als seien die anderen Parteien in Sachsen-Anhalt durch die ungeschickte Argumentation des Unionspolitikers Detlef Radke geradezu zu derartigen Stellungnahmen ermuntert worden… .


Quelle:  (*1) AfD-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalt. www.afdfraktion-lsa.de, Pressemitteilung vom 18.1.2017: „Wölfe in Sachsen-Anhalt – Aktionismus der CDU“ , abgerufen am 19.1.2017, hier der Link!

(*2) SVZ, www.szw.de, Arikel: „Debatte um Abschuss von Wölfen: AfD scheitert mit Antrag“ vom 25.1.2017, abgerufen am 28.1.2017, hier der Link!


 *meines Wissens gibt es kein Verwandtschaftsverhältnis zur Dschungelcampkandidatin Kader Loth


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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