Nordrhein-Westfalen: Kälber in Schieder-Schwalenberg keine Wolfsopfer – Wolfsmonitor

Nordrhein-Westfalen: Kälber in Schieder-Schwalenberg keine Wolfsopfer

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV) meldete nun (im Wortlaut):

Kälber in Schieder-Schwalenberg tot geboren oder kurz nach der Geburt verendet

Der WDR berichtete am 19.06.2017 von zwei in Schieder-Schwalenberg, östlich von Detmold im Kreis Lippe auf einer Weide tot aufgefundenen Fleckvieh-Kälbern. Um den anfänglichen Verdacht auf die Tötung der Kälber durch einen Wolf abzuklären, sicherten die vor Ort zuständigen Wolfsberater Thomas Pusch und Dieter Wortmeier zunächst Spuren, der Kadaver des zuerst aufgefundenen Kalbes wurde im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe (CVUA-OWL) in Detmold pathologisch untersucht.

Wie sich nun herausstellte, scheidet bei beiden Kälbern ein Wolf als Todesursache aus. Beide Kälber hatten einen deutlich verkürzten Oberkiefer und verendeten bei oder kurz nach der Geburt auf natürliche Weise.

Nach verschiedenen Studien werden 4-9 % der Rinderkälber tot geboren oder verenden kurz nach der Geburt. In größeren Mutterkuhherden auf abseits gelegenen Weiden werden solche Verluste oft nicht sofort bemerkt. Fuchs, Wildschwein und andere Aasfresser übernehmen dann die Kadaverentsorgung.

Der Anblick des von Aasfressern „verwerteten“ toten Kalbs führt oft zu der ersten Annahme, es handele sich um einen Wolfsriss. In solchen Fällen wird der Kadaver zunächst der Pathologie zur Abklärung der Todesursache übergeben. Legt das pathologische Ergebnis eine Tötung durch einen Beutegreifer (Hund, Wolf) nahe, werden anschließend ggf. gesicherte Spuren wie Wundabstrich, Haare etc. auf mögliche DNA-Reste hin untersucht.

Mehr zum Thema „Wolf“:

„Wolfsmanagementplan“ für NRW: http://bit.ly/2tBUK9W

NRW- Richtlinie „Entschädigung und Prävention Wolf“ http://bit.ly/2t2ylpj

(Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen (LANUV), www.lanuv.nrw.de, Pressemeldung vom 30.06.2017: “Kälber in Schieder-Schwalenberg tot geboren oder kurz nach der Geburt verendet“, abgerufen am 1.7.2017, hier der Link!)