Einsichten – Seite 2 – Wolfsmonitor

Category Archives: Einsichten

Jim Brandenburg: Sind Wölfe verschlagen und böse?

„Einige Naturvölker glauben, dass die Fähigkeit der Wölfe, schwache oder dumme Tiere herauszupicken, auf mystischen oder übersinnlichen Fähigkeiten beruht. In der Tat erscheinen ihre Fähigkeiten selbst dem unbefangenen Beobachter übersinnlich, wahrscheinlich sind sie jedoch nichts weiter als die hochentwickelte Fähigkeit, mit allen Sinnen zugleich wahrzunehmen.

Dass Wölfe die Verwundbarkeit ihrer Beute wahrnehmen, sollte uns nicht überraschen. Wieso suchen sich Diebe nur bestimmte Menschen aus und lassen andere in Ruhe?

Kerstin Plehwe: Die zweite Lektion!

…“Die zweite Lektion für einen Ranger lautet: totale Präsenz (auf Englisch: situational awareness). Dahinter verbirgt sich etwas hoch Spannendes. 


Ranger bewegen sich alleine oder mit ihren Gästen in freier Wildbahn. Und wie in jedem Lebensraum gelten auch in diesem bestimmte Regeln (die aber jetzt nicht mit der Regel Nummer eins zu vergleichen sind). Oft sind diese Regeln klarer und direkter in der Aussage als die komplexen Regeln eines Industrielands, einer Firma oder einer Familie. Die Regel der Savanne lautet:

Kerstin Plehwe: Die oberste Ranger-Regel!

…“Vorerst müssen wir Möchtegern-Ranger aber die unvermeindlichen Instruktionen zum Verhalten im Camp kennenlernen. John und Dean, der Chef-Ranger, erklären uns, worauf es zum einen im Camp, zum anderen da draußen (sprich: außerhalb des Camps) ankommt.

Eine Regel, die oberste Regel (es gibt noch andere, die sind aber nicht so existenziell) beeindruckt mich besonders, ist sie doch von meinem bisherigen Denken und Handeln meilenweit entfernt. Diese Regel Nummer eins lautet:

Erik Zimen: Lebensweise der Wölfe

…“Die Ergebnisse dieser zweieinhalb Jahre dauernden Verfolgung von mit Sendern versehenen Wölfen in den Abruzzen zeigt uns, daß der Wolf hier eine etwas andere Lebensweise pflegt als etwa in den nordamerikanischen Wildnisgebieten. Von dort wissen wir, daß die Wölfe, zumeist im Rudel zusammengeschlossen, lange Wanderungen durch ihr Territorium machen und dabei jeden Tag woanders schlafen. Nur im Sommer, während der Welpenaufzucht, verlaufen die Wanderungen der Wölfe sternförmig von und zu dem Aufenthaltsort der Welpen.

In den Abruzzen hingegen

Bruno Hespeler: „Das Problem stinkt zum Himmel…“

…“Doch nicht nur die Bauern, auch die örtlichen „Wolfsspezialisten“ der Fremdenverkehrsverbände, der Reiter, Jogger, der Kaninchenzüchter und aller sonst sich oder ihre Interessen durch den Wolf bedroht fühlenden Zeitgenossen lassen ihre Stimmen aufheulen. Erfahrungsgemäß werden Hinterbänkler in Bundes- und Landesparlamenten unüberhörbar Volkes Worte nachkauen…

Rational wird es dabei nicht zugehen, und das Schicksal des Wolfes wird nicht davon abhängen, was er frisst und welchen „Schaden“ er eventuell anrichtet, sondern einzig davon,

Micha Dudek: Ubiquist, Opportunist und Generalist – der Wolf!

…“Der Wolf ist und bleibt ein Tier der Superlative. Er ist Ubiquist, Opportunist und Generalist. Man kann ihn mit Recht als Ubiquist bezeichnen, denn er kommt in verschiedenen Lebensräumen ohne erkennbare Bindung vor. Er ist Opportunist, wenn es darum geht, den Vorteil des Augenblicks über seine „Überzeugung“ zu stellen beziehungsweise, die wechselnden Umstände zum eigenen Vorteil auszulegen.


Als Generalist ist der Wolf in der Lage, eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Umweltbedingungen für sich zu nutzen. Er ist weder auf eine bestimmte Nahrungsressource spezialisiert noch auf einen