Oktober 2016 – Seite 2 – Wolfsmonitor

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„Lokale Großraubtier-Plattform“ als Pilotprojekt vom Europaparlament verabschiedet

„Europa muss man richtig machen!“ ist auf der Homepage des deutschen Landwirts und Europaabgeordneten Karl-Heinz-Florenz (MdEP) , der Präsident der Intergruppe Biodiversität, Jagd, ländliche Aktivitäten im Europaparlament ist, zu lesen, wenn man seine Internetseite www.karl-heinz-florenz.de öffnet.

Seit gestern (26.10.2016) ist dort außerdem zu lesen, dass er zusammen mit Dr. Peter Jahr, ebenfalls langjähriger CDU-Europaabgeordneter und Landwirt, im Rahmen eines Pilotprojekts Betroffene und Interessenträger, also Landwirte, Jäger, Natur- und Tierschützer, Behörden, Politiker und die Bevölkerung, mit Hilfe einer „lokalen Großraubtier-Plattform“ an einen Tisch bringen will.

Bildzeitung: Landrat will Abschuss von „Rosenthaler Blutrudel“

Michael Harig, Hobbyschafhalter und hauptberuflicher Landrat in Bautzen, sagte kürzlich im Radio: „Wenn die Wölfe Schäden machen, müssen sie gejagt, geschossen werden.“ So zitiert ihn zumindest die Bildzeitung. (*1)

Harig, der dort als „Spitzenpolitiker“ bezeichnet wird, dürfte gewusst haben, dass er damit nichts weiter als „heiße Luft“ produziert. Genau, wie bereits dreieinhalb Jahre zuvor, als er ebenfalls öffentlich Abschussquoten für Wölfe forderte (hier der Link!) (*2)

Herdenschutz: Tierhalter sollten die Angebote annehmen

Die Zahl der dokumentierten Nutztierrisse des unter strengen Artenschutz stehenden Wolfes ist von 2002 bis 2015 von 33 auf 714 gestiegen – also um mehr als das 20-Fache, schreibt die taz. Was auf den ersten Blick beeindruckt, relativiert sich jedoch beim näheren Hinsehen.

Denn Markus Bathen, Wolfsexperte des Naturschutzbunds (NABU), erklärt: „In dem betreffenden Zeitraum hat sich die Anzahl der Wölfe von einem Rudel auf 46 vermehrt.

Um fünf Uhr morgens aufgestanden, um einer wildfremden Frau zu helfen…

Solveig Hecht, Schafhalterin aus dem niedersächsischen Reinstorf (Landkreis Lüneburg), freut sich über die Unterstützung der Freiwilligen, die ihr halfen, ihre Weide sicherer zu machen. Sie hatte von Wolfsrissen in der Nachbarschaft gehört und deshalb mit Wolfsberater Uwe Martens gesprochen. Der holte für eine Zaunbauaktion die Initiative „WikiWolves“, den NABU-Lüneburg und den „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.“ mit ins Boot.

Der „Säxit“ und die Wölfe

„Sachse, so heißt es, sei das Höchste, was ein Mensch auf Erden werden kann. Die klare Botschaft aus dem Freistaat lautet: Wir wollen, wir brauchen dieses Deutschland nicht, wir wissen und können es besser“, schrieb der weithin bekannte Hajo Schumacher noch vor zwei Tagen in seiner Kolumne „Schumachers Woche“ in der Berliner Morgenpost. (*1)

Warum ich mich gerade jetzt daran erinnere, als ich von Bautzens Landrat Michael Harig, der scheinbar selbst Schafe hält, las, er habe beim sächsischen Umweltministerium den Antrag gestellt, das Rosenthaler Wolfsrudel zu entnehmen?

Neuer Film der Landesregierung: „Der Wolf in Niedersachsen“

„Wir akzeptieren aber auch nicht, wenn Einzelne den Wolf als Schädling verdammen und zu ungesetzlichem Handeln, wie etwa zum Abschuss von Wölfen aufrufen“, heißt es in einem neuen Filmbeitrag der Niedersächsischen Landesregierung, der gestern (24. Oktober 2016) auf der Internetplattform Youtube veröffentlicht wurde.