Standpunkte – Seite 32 – Wolfsmonitor

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Kritik: MDR-Diskussion über die Rückkehr der Wölfe

FAKT IST! …hieß die ausgestrahlte Sendung des MDR gestern Abend. Um die Rückkehr der Wölfe nach Sachsen-Anhalt ging es darin. Fakten waren allerdings kaum zu vernehmen. Zumindest weniger als sonst.

Stattdessen: Meinungen und Halbwahrheiten auf Stammtischniveau, nahezu keine Diskussionskultur, eine fragwürdige und unausgewogene Gästeauswahl und eine mit dem Thema inhaltlich überforderte Moderatorin.

Fernseh-Tipp: FAKT IST! am 8. August im MDR, Thema: Wölfe

Für am Wolf Interessierte sendet der MDR am kommenden Montag um 22:05 Uhr die politische Talk-Runde FAKT IST! Das Thema: „Nachbar Wolf – schießen oder schützen“. Die Überschrift, der online gestellte Einleitungstext und die Gäste wirken auf mich allerdings – mit einer Ausnahme – eher zweitklassig. Man hätte wesentlich versiertere Fachleute aus der Gegend präsentieren können.

Meine TV-Empfehlung lautet deshalb:

Thüringen: Das meinungsbildende Maislabyrinth

Was sich einer mühsam aufbaut, reißt ein anderer unter Umständen mit dem „Ar…“ wieder ein. Mancher merkt nicht einmal, in welche Widersprüche er sich dabei verstrickt.

Gemeint ist das Image unserer Landwirtschaft, das zuletzt häufig in der öffentlichen Kritik stand.

Die Reaktion der einschlägigen Verbände darauf: Man versucht vor den Kulissen mit Imagekampagnen dagegen zu halten, während man hinter den Kulissen weiter kräftig politisch um Gülle, Gentechnik und Glyphosat streitet.

Burgdorf: „So etwas macht ein wildernder Hund nicht…“

Jäger Oliver Brandt aus Burgdorf hat es mit Spekulationen über einen Wolfsriss in die Gazetten geschafft! Sowohl in die Regionalausgabe der Bild-Zeitung als auch in die Hannoversche Allgemeine. (1/2)


 

Das Merkwürdige: Es dürfte sich dabei um den 50jährigen Regierungsschuldirektor Oliver Brandt halten, den die CDU in Burgdorf Anfang des Jahres als Spitzenkandidat für die Regionswahlen am 11. September 2016 nominiert hat und der nun um das Vertrauen vieler Wähler wirbt. (*3)

Womit genau hat Brandt sich nun diese überregionale Aufmerksamkeit erworben? 1000 Meter von einem Dorf und 500 Meter von einem Trimm-Dich-Pfad entfernt entdeckte Brandt im Burgdorfer Holz ein „fast komplett aufgefressenes“ Rehkitz.

Wahlkampf im Landkreis Diepholz auf Kosten der Wölfe?

Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) im Landkreis Diepholz möchte, dass der Kreistag in Diepholz dafür Sorge tragen möge, dass „geeignete Maßnahmen für eine strikte Begrenzung der Wolfspopulation ergriffen werden.“ Das berichtete die „MK-Kreiszeitung“ gestern auf ihrem Internetportal. (*1)

FWG-Vertreter Heinz Riedemann betont, man wolle zwar nicht, dass der Wolf komplett verschwinde, aber man möchte, „dass man sich schon jetzt darüber klar wird, was man tun will, wenn die Population zu groß wird.“

Kurtis Tötung „letztes Mittel“? – Staatsanwalt sieht keinen Anfangsverdacht für eine Strafverfolgung!

Es wirkt schon etwas seltsam, was der NDR da gestern veröffentlichte. (*1) Etwa 140 Strafanzeigen gingen demzufolge bei der Staatsanwaltschaft Hannover nach der Tötung des Wolfes MT6 („Kurti“) mit dem Vorwurf ein, das niedersächsische Umweltministerium habe das Tier zu Unrecht töten lassen und hätte stattdessen andere Maßnahmen finden müssen.

Und nun folgt ein Satz im NDR-Beitrag, der mir ein ungewolltes Schmunzeln ins Gesicht zauberte: „Die Staatsanwaltschaft Hannover prüfte die Anzeigen und fragte im Umweltministerium nach, ob es unumgänglich war, „Kurti“ abzuschießen.“