Tanja Askani – Wolfsmonitor

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Wildunfälle auf Rekordhoch: Wer hält die Zahl der Wildtiere wirksam in Schach?

Vor etwa zwei Jahren stellte Tanja Askani, die gleich mehrere Wolfsrudel im Wildpark Lüneburger Heide betreut, hier auf Wolfsmonitor vor dem Hintergrund zunehmender Wildunfälle die Frage: „Wie viele Menschenleben rettet ein Wolf, wenn er die Überpopulation an Wildschweinen, Hirschen und Rehen in Schach hält?“ (…hier der Link zum Interview!)

Elli Radinger: „Ich fürchte, unsere Arbeit hat gerade erst angefangen.“

Zur „Hart aber Fair“-Sendung vom vergangenen Montag mit dem Thema „Mensch raus – Wolf rein!“ schreibt Elli H. Radinger auf Ihrer Webseite „Wolf Magazin“ unter der Überschrift „Achtung – falsche Wolfszahlen“: „Wer hat bloß diese unsinnigen Wolfszahlen – äh, alternativen Fakten – in Umlauf gebracht, die immer wieder von den Medien übernommen werden, ohne sich ein einziges Mal korrekt zu informieren, wie man es von Journalisten erwarten sollte:

Anstieg um über 10% zum Vorjahr: Alle zwei Minuten ein Wildunfall in Deutschland

Es ist ein trauriger Höchststand, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft nun meldete. Knapp 263.000 Wildunfälle gab es im Jahr 2015 in Deutschland. Das ist ein Anstieg von über 10% im Vergleich zum Vorjahr.

Täglich gibt es also rd. 720 Wildunfälle in diesem Land. Rechnerisch demnach alle 2 Minuten einen.

Wolfsexpertin Tanja Askani sagte in einem Interview, das Wolfsmonitor im August 2015 mit ihr führte, zu der hohen Zahl an Wildunfällen in Deutschland:

Tipp: Aktionstag Wolf am 3. September im Wildpark Lüneburger Heide

Auch Tanja Askani (Foto rechts) wird dabei sein. Sie wird am morgigen „Aktionstag Wolf“ unter anderem die Wolfswelpen „Ayasha“ und „Nitika“ am Gehege der Polarwölfe im Wildpark Lüneburger Heide vorstellen.

Neben vielen anderen auch dabei: Die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. (GzSdW), der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. und der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU. Umfangreiches Wolfs-Know-how ist morgen also in der Lüneburger Heide anzutreffen!

Tanja Askani: Die vier Bedürfnisse der Wölfe

„Es gibt kein Muster, wie man sich einem Wolf gegenüber verhalten sollte. Man darf nicht vergessen, dass jeder Wolf eine starke Persönlichkeit hat und jeder einzigartig ist, ein Individuum mit seinen besonderen Sträken und Schwächen und einem ganz eigenen Charakter. Gerade die Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren ermöglichen es ihnen, eine perfekt Gemeinschaft zu bilden. Zum Beispiel kann der eine Wolf besser riechen als der andere und so schneller Beute ausfindig machen. Ein anderer wiederum hat mehr Ausdauer und kann das entdeckte Tier am längsten verfolgen, und ein dritter Wolf

3 Antworten von Tanja Askani

Tanja Askani, international anerkannte Wolfsexpertin und durch die Medien und ihre zahlreichen Vorträge bekannt, betreut mehrere Wolfsrudel im Wildpark Lüneburger Heide. Sie befasst sich bereits seit frühester Kindheit mit Wildtieren, pflegte als Falknerin verletzte Greifvögel und legte 1998 mit der von ihr aufgezogenen Wölfin „Flocke“ den Grundstein für ihr erstes Wolfsrudel.
Im Vorwort ihres lesenswerten Buches „Wolfsspuren – Die Frau, die mit den Wölfen lebt“* stellt Rosemarie Kirschmann fest: „Wir lernen durch sie, dass Aggression wie Liebe, Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit Teil des natürlichen Verhaltensspektrums des Wolfes ist, dem wir nicht gerecht werden, wenn wir dem Tier Maßstäbe aus der menschlichen Ethik überstülpen. Beides, Romantisierung und Dämonisierung des Wolfes, sind aus menschlichem Wunschdenken heraus entstanden, sie versperren die Sicht auf die Wirklichkeit und verhindern echtes Verständnis. Tanja Askani lehrt uns, die Tiere mit ihrem Verhalten so anzunehmen, wie sie sind, frei von moralischen Urteilen und romantischen Vorurteilen.“

Wolfsmonitor hatte nun Gelegenheit zu einem Interview: