September 2016 – Seite 2 – Wolfsmonitor

Monthly Archives: September 2016

Abschuss von Wolf bei Cuxhaven bestätigt – auch PETA setzt Belohnung aus

Nachdem die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) gestern 3000 € für sachdienliche Hinweise aussetzte, die zur Ergreifung des Schützen führen, der einen Wolf bei Cuxhaven erschoss (Wolfsmonitor berichtete), erhöhte die Tierschutzorganisation PETA den Betrag nun um weitere 1000 €. (*1)

Unterdessen bestätigte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Rahmen einer Pressemitteilung, dass der am Sonntag in Köhlen (Landkreis Cuxhaven) tot aufgefundene Wolf tatsächlich erschossen wurde.

Wolfstotfund bei Cuxhaven: Landesjägerschaft stellt Strafanzeige und setzt 3000 Euro Belohnung aus

Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) teilt in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung mit, dass sie für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Todesschützen führen, eine Belohnung in Höhe von 3.000 € aussetzt.

Der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke, nimmt dazu wie folgt Stellung: „Klar ist, bewahrheiten sich die ersten Informationen, liegt hier ein schwerer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz vor. Losgelöst von den noch vielen offenen Fragen, verurteilen wir eine solche Tat auf das Schärfste und erstatten daher Anzeige gegen unbekannt“. Die vollständige Pressemitteilung der LJN im Wortlaut:

Norwegen: Schon mehr als 166.000 Unterschriften gegen den Abschuss von 47 Wölfen

Schon kurz nachdem bekannt wurde, dass in Norwegen nach Regierungsplanungen 47 der schätzungsweise insgesamt 68 Wölfe des Landes getötet werden sollen, befürchteten Verantwortliche aufgrund des überwältigenden negativen Echos einen spürbaren Reputationsverlust für das Land. So schilderte es der Journalist Anders R. Christensen. (Wolfsmonitor berichtete, hier!)

Diese Befürchtungen dürften andauern, weil der Widerstand gegen die Entscheidung sichtbar steigt. 11 Tage nach dem einschlägigen Zeitungsbericht im „Guardian“ (hier!) haben bereits über 166.000 Menschen an zwei Online-Petitionen gegen die Tötung der Wölfe teilgenommen.

Erschossener Wolf im Landkreis Cuxhaven gefunden?

Christian Döscher von Nord 24 meldet: Gestern wurde in Köhlen im Landkreis Cuxhaven offenbar ein erschossener Wolf aufgefunden. Ortsansässige Jäger schätzten, dass das Tier, bevor es gefunden wurde, bereits etwa acht bis zehn Tage auf einer Weide gelegen haben könnte. Es sei heute zum IZW nach Berlin gebracht worden.

Erst kürzlich, am 5. September meldete Nord24, dass es in Armstorf, also nur rund 17 km vom jetzigen Fundort in Köhlen entfernt, einen vermeintlichen Wolfsübergriff auf ein tragendes Rind gegeben habe (Wolfsmonitor berichtete, hier!).

Eindeutige Ignoranz, Märchenstunde oder das „Peter-Prinzip“?

Wohl so ziemlich jeder kann bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufsteigen, besagt das sogenannte „Peter-Prinzip“, an das ich mich merkwürdigerweise spontan erinnerte, als ich letzten Freitag eine Stellungnahme der Geschäftsführerin des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter gegenüber den Lübecker Nachrichten (LN) zur Wolfsrückkehr las:

„…Im Moment gebe es keine Lösung, die Schafe und Wölfe nebeneinander existieren lasse. „Wenn sich der Wolf im Norden weiter ausdehnt, geht die Schaf- und Ziegenzucht kaputt“,  wird Janine Bruser von der Zeitung zitiert. (*1)

NABU: Eigenständige Rückkehr der Wölfe Erfolgsgeschichte des Naturschutzes

Die aktuellen Monitoring-Zahlen des Wolfsjahres 2015/16 (Mai 2015 bis April 2016), die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gestern im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellte (46 Rudel, 15 Paare und vier sesshafte Einzeltiere – Wolfsmonitor berichtete: hier!), kommentierte der Naturschutzbund Deutschlands (NABU) in einer eigenen Pressemitteilung wie folgt (im Wortlaut):

NABU: Wolfsschutz weiter verbessern – illegale Tötungen sind kein Kavaliersdelikt

Miller: Hohen Schutzstatus erhalten, Konfliktlösungen anbieten