Oktober 2017 – Seite 3 – Wolfsmonitor

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„Eigennützige Politik auf Kosten des Wolfes“

Zum jüngsten Wolfsforum der CDU-Fraktion in Thüringen mit dem Titel „Der Wolf in Thüringen – lügt Rotkäppchen?“, das sogar Wolfsmonitor aufgrund einiger absurden Teilnehmeraussagen wie ein „Tollhaus“ vorkam (hier!), meldete sich nun auch der Naturschutzbund des Landes zu Wort.

Oliver Weirich: Wachstumsmodell der Wolfspopulation

Nachdem Diplom-Biologe Oliver Weirich trotz längerer Suche kein logistisches Modell zum Populationswachstum des Wolfes in Deutschland fand, entwickelte er selbst eines, das nachfolgend vorgestellt wird. Weirich kommentiert das Modell einleitend: „Da es aber anderen vermutlich genauso geht wie mir, und ich mein Modell nach bestem Wissen und Gewissen und in der gebotenen Vorsicht der Interpretation erstellt habe, könnte es wirklich für den ein oder anderen Wolfsinteressierten nützlich sein. Meine Grundaussage ist, dass wir uns nicht auf dem Schutzstatus des Wolfes ausruhen dürfen, sondern die wolfsskeptischen Menschen gewinnen müssen, weil der Schutzstatus nicht mehr ewig gelten wird.“

Thüringer Tollhaus

Das Niveau der Wolfsdiskussion verflacht offenbar zunehmend. Aktuelles Beispiel: Thüringen. Da wettert CDU-Politiker Egon Primas scheinbar ungestört: „Wer Wölfe will, kann nach Sibirien fahren“…, Schäfer fordern getreu dem Motto, dass eine starke Behauptung im Zweifel immer noch besser ist als ein schwacher Beweis, mal eben einen pauschalen Ablammausgleich von 30 bis 35 Prozent des Durchschnittswerts und Hans-Dieter Pfannenstiel, ehem. Jagdfunktionär, Jagdautor und in der Wolfswelt bekannt als anerkannter Nichtwolfsexperte (Pfannenstiel ist Fachmann für „marine wirbelloser Tiere“), repräsentiert offenbar sogar noch die „Sicht der Artenschützer“ mit den Worten, es spreche wenig gegen ein wolfsfreies Thüringen.

Wolfshybriden in Thüringen: Nun doch kein Abschuss?

Bekanntlich bewegen zurzeit mehrere Themen die Wolfsgemeinde in Deutschland. In Thüringen, wo der Jägerschaftspräsident vorgestern sogar forderte, nicht nur die sechs Wolfsmischlinge, sondern auch gleich die Ohrdrufer Wölfin zu „entnehmen“ (hier!), scheint man an verantwortlicher Stelle nach Alternativen zum Abschuss zu suchen.

Europaabgeordneter Eck: „Konservative und Jäger fürchten die „Wolferisierung“ Europas!“

Stefan Bernhard Eck ist Mitglied des Europaparlaments in Brüssel (MdEP) und berichtete gestern von der dortigen Veranstaltung „Coexisting with large carnivores – Challenges and Solutions“ (Koexistenz mit Großen Beutegreifern – Herausforderungen und Lösungen). Hier sein Bericht: