Gesellschaft zum Schutz der Wölfe – Seite 7 – Wolfsmonitor

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Brigitte Sommer: In Sachsen soll ein ganzes Wolfsrudel erschossen werden

Sind die Nutztiere im Brennpunkt Cunnewitz wirklich geschützt?

Seit der Jahrtausendwende gibt es in Deutschland wieder Wölfe. Gerade die Region um Bautzen gehört zu den am frühesten besiedelten Gebieten. Man sollte eigentlich meinen, dass Tierhalter und Schäfer dort viel Erfahrung im Schutz ihrer Tiere vor Wölfen haben. Ist das wirklich so?

Sachsen-Anhalt: Kritik an Isegrim zurückgespielt

„Stendal. Seit er da ist, steht Isegrim in der Kritik“, beginnt Kai Hasse von der „Allgemeine Zeitung“ einen Artikel, in dem er darlegt, dass die beiden Landespolitiker Detlef Radke und Guido Heuer den Rückkehrer Wolf für allerlei direkte und indirekte landwirtschaftliche Schäden in Sachsen-Anhalt verantwortlich machen.

Ihr Vorwurf: Sich ängstlich zusammenrottende Beutetiere des Wolfes verursachten große landwirtschaftliche Schäden.

Für Siegfried Holzinger, Sprecher der Jägerschaft Stendal, wäre es deshalb ein Ausweg, Wölfe zu schießen. (*1)

Bildzeitung: Landrat will Abschuss von „Rosenthaler Blutrudel“

Michael Harig, Hobbyschafhalter und hauptberuflicher Landrat in Bautzen, sagte kürzlich im Radio: „Wenn die Wölfe Schäden machen, müssen sie gejagt, geschossen werden.“ So zitiert ihn zumindest die Bildzeitung. (*1)

Harig, der dort als „Spitzenpolitiker“ bezeichnet wird, dürfte gewusst haben, dass er damit nichts weiter als „heiße Luft“ produziert. Genau, wie bereits dreieinhalb Jahre zuvor, als er ebenfalls öffentlich Abschussquoten für Wölfe forderte (hier der Link!) (*2)

MDR-Magazin „ECHT“: Einsam im Wolfsrevier

Am 11. Oktober sendete das MDR-FERNSEHEN um 21:15 Uhr das rund 30-minütige Magazin „Echtmit der Folge: „Einsam im Wolfsrevier – Existenzkampf gegen die grauen Räuber“ . Ein Fernsehteam begleitete dort u.a. Schäfer Joachim Rohloff aus Tangerhütte. Der machte die Erfahrung, dass Wölfe seine Herde meiden, seit er Herdenschutzhunde einsetzt. Blöd nur: Schäfer in Sachsen-Anhalt erhalten dafür – anders als in anderen Bundesländern – keine finanzielle Unterstützung.

Fazit: Eine – wie ich finde – gelungene und sehenswerte Sendung! Drei kurze Anmerkungen von mir dazu:

Jetzt 12 Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt – Verbreitungsgebiet nicht erweitert!

Drei neue Wolfsrudel haben sich bei Möckern und Parchen im Landkreis Jerichower Land sowie in der Klietzer Heide im Landkreis Stendal angesiedelt. Damit werden gegenwärtig insgesamt zwölf Wolfsrudel und ein Wolfspaar in dem Bundesland gezählt. Einige Rudel leben allerdings grenzübergreifend zu Nachbarbundesländern. Das meldete das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt gestern im Rahmen der Pressemitteilung Nr.: 09/2016.

Die Meldung im Wortlaut:

3 Antworten von Elli H. Radinger

Vor über 30 Jahren gab Elli H. Radinger ihren Job als Anwältin auf und widmete sich fortan den Wölfen und deren domestizierten Geschwistern, den Hunden. 1991 gründete sie zusammen mit dem Freilandforscher Günther Bloch die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ (GzSdW) und seit demselben Jahr ist sie Herausgeberin des regelmäßig erscheinenden „Wolf Magazins“, mit dem sie anschaulich über Wölfe und andere wilde Kaniden informiert. Lange Aufenthalte in den USA prägen seither Elli Radingers Zeit. Sie begegnete dabei oft freilebenden Wölfen, nicht zuletzt, als sie selbst längere Zeit mitten im Wolfsgebiet in Minnesota lebte. Seit 1995 beobachtet sie die Wölfe im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark und arbeitet regelmäßig im Yellowstone-Wolfsprojekt mit. Auch heute noch veranstaltet sie Wolfsbeobachtungsreisen und bringt dabei Wolfsbegeisterten das Verhalten freilebender Wölfe näher.

Die in Wetzlar geborene „Grande Dame“ der deutschen Wolfsszene, wie ich sie bereits an anderer Stelle einmal nannte, schrieb neben den Seminaren, die sie gibt, zahlreiche Bücher über Wölfe aber auch einige Romane. Elli H. Radinger gilt darüber hinaus als erfolgreiche freie Fachjournalistin für Natur-, Tier- und Reisezeitschriften.