Ich lese fast ausschließlich Sachbücher. Gerne natürlich über Wölfe. Als nun aber das Erstlingswerk der drei niedersächsischen Veterinärmediziner auf meinem Tisch landete, machte mich dieser Roman spontan neugierig. Dieser Kriminalroman, um es genauer zu sagen… Und nein, der Mörder ist dieses Mal nicht der Gärtner. Der kommt zwar tatsächlich auf der Seite 386 als junger Friedhofsgärtner daher, bleibt aber bis zum nahenden Schluss unverdächtig. Die Geschichte ist nämlich wesentlich vielschichtiger… Was mir außerordentlich gut bei der Lektüre dieses Buches gefallen hat: als einigermaßen Kundiger der „Wolfsszene“ hatte ich stets das eine oder andere reale Gesicht, bzw. die ein oder andere wahre Situation vor Augen. Wobei natürlich jede Ähnlichkeit der Protagonisten mit lebenden Personen bestimmt rein zufällig sein dürfte ;-)
Darüber hinaus ist das rund 400 Seiten starke Werk kurzweilig, spannend geschrieben, stellenweise etwas skurril, manchmal ansatzweise gruselig, jedoch auch politisch und sehr aufschlussreich, was die fachliche Seite der einen oder anderen geschilderten Situation betrifft. Kurzum, eine glatte Leseempfehlung, die im Grunde quasi nebenbei die folgende Frage aufwirft: Ist der Mensch, der dem Wolf seinen Lebensraum streitig macht, eigentlich der gute Mensch?
Als Erstlingswerk ist das Buch ein grandioser Auftakt, ja, phänomenal, wie ich finde! Verfilmt hätte die Geschichte sogar das Zeug dazu, Primetime– fähig zu sein. Sonntagabends, um Viertel nach acht zum Beispiel…
Bleibt zu hoffen, dass es nicht bei diesem bisher einzigen Werk der drei Autoren bleibt. Auch andere „ausgewiesene“ Sachbuchfreunde würden dann bestimmt erneut zum Roman greifen, da bin ich mir ziemlich sicher…
ISBN 978-3-8271-9534-0
416 Seiten, Klappenbroschur
14,00 €
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