Unter Federführung des Naturschutzbundes Deutschland, kurz NABU, bietet der „Arbeitskreis Pferd und Wolf“ einen neuen und kostenlosen 24-seitigen Leitfaden an, der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse dokumentiert und Tipps für das situativ richtige Verhalten für Pferdehalter und Reiter bereithält.
Die aus 43 Quellen zusammengetragenen Informationen wurden, bevor sie Eingang in den Leitfaden fanden, fachlich-wissenschaftlich mit Biologen und Wissenschaftlern aus anderen Bereichen erörtert. Die Autoren betonen, dass die Wolfsheimkehr ein dynamischer Prozess ist, der es erfordert, weiterhin am Thema dranzubleiben, um weitere richtige Schlussfolgerungen zu ziehen sowie noch unbeantwortete Fragen klären zu können. Dennoch verfügt nun auch die „Pferdeszene“ mit diesem Leitfaden über fachlich fundierte Informationen. Zuletzt war es auch hier zu einigen Irritationen aufgrund fragwürdiger Äußerungen verantwortlicher Verbandsfunktionäre gekommen.
Mitglieder des Arbeitskreises Pferd und Wolf sind unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. (www.ag-herdenschutzhunde.de), die Pferdeland Niedersachsen GmbH (www.pferde-land-niedersachsen.com), der Zuchtverband Niedersachsen des Trakehner Verbandes (www.trakehner-verband.de), die Universität Hildesheim (www.uni-hildesheim.de) sowie der NABU-Bundesverband und dessen Landesverband Niedersachsen (www.nabu.de).
Kommentar:
Nachdem vor wenigen Wochen bereits im evipo-Verlag die Broschüre „Pferd und Wolf – Alte Bekannte – neue Gefahr?“ der Autorin Wiebke Wendorff erschienen ist (hier der Link), liegt damit nun eine zweite, qualitativ hochwertige und lesenswerte Bestandsaufnahme zum Verhältnis Wolf – Pferd vor.
Meiner Ansicht nach sollte man als Pferdehalter beide Veröffentlichungen kennen, um sich ein umfassendes und abgerundetes Bild über die grundsätzliche und derzeitige Situation verschaffen und um sich für die vielerorts erst anstehenden Auseinandersetzungen wappnen zu können. Für Reitställe und Pferdepensionen gehören beide Publikationen zur Pflichtlektüre, denn wolfsichere Weidezäune könnten sich künftig zu einem Wettbewerbsfaktor in diesem Wirtschaftsbereich entwickeln. In einem Wolfsgebiet würde ich als ehemaliger Pferdehalter mein Pferd dort einstellen, wo zumindest ein angemessener Grundschutz vorhanden ist.
Die Broschüre kann entweder auf der NABU-Website als PDF heruntergeladen (hier der Link!) oder als Druckexemplar gegen Erstattung der Versandkosten unter folgender Adresse angefordert werden:
NABU-Natur-Shop
Gutenbergstraße 12
30966 Hemmingen
E-Mail: info@NABU-Natur-Shop.de