„Problemwölfe“ und „wolfssichere Zäune“: Neues aus Schleswig-Hostein – Wolfsmonitor

„Problemwölfe“ und „wolfssichere Zäune“: Neues aus Schleswig-Hostein

Mehr Personal und zusätzliche Unterstützung für Schafhalter in Risikogebieten – Umweltminister Albrecht stellt Wolfsschutzkonzept des Landes vor.

Erst kürzlich hatte das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume genehmigt, einen Wolf zu töten, der mehrere als sicher geltende Zäune überwunden hatte.

Nun hat das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Pläne vorgestellt, mit denen es den Herdenschutz verbessern und das Wolfsmanagement ausbauen will. Unter anderem soll das Landesamt zusätzliches Personal erhalten und Organisationsaufgaben an externe Dienstleister auslagern können.

Besonderer Schutz in Risikogebieten

Ergänzend will das Land in Zukunft Zäune oder Herdenschutzhunde für große oder besonders gefährdete schafhaltende Betriebe finanzieren – sofern sich diese in Kreisen befinden, in denen Wölfe heimisch sind.

Es ist weiterhin richtig, dass auch dem streng geschützten Wolf klare Grenzen gesetzt werden„, sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Mit dem weiteren Ausbau des Herdenschutzes wolle das Land verhindern, dass sich weitere Wölfe zu sogenannten „Problemwölfen“ entwickeln.

Die Erlaubnis, einen Problemwolf zu schießen, dürfe auf keinen Fall zur Regel werden, sagte der Minister. „Neben den bisher zur Verfügung gestellten Herdenschutzpaketen soll daher nun an bestimmten Präventionsschwerpunkten in dauerhafte Herdenschutzzäune investiert werden. Das kann aber nicht auf einen Schlag umgesetzt werden, sondern wird schrittweise geschehen.

Prävention großgeschrieben

Insbesondere die Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Steinburg und Segeberg gelten in Zukunft als Präventionsschwerpunkte, in denen besondere Herdenschutzvorkehrungen gelten. Die neuen Regelungen gelten jedoch nicht für Deich- und Deichvorlandbereiche: Kommt es hier zu einem Riss, können die Tierhalter auch in Zukunft Entschädigungen erhalten – auch wenn sie die Tiere nicht wolfssicher eingezäunt haben. Für tragfähige Lösungen an Deichen stimmt sich das Ministerium gemeinsam mit Niedersachsen und dem Bund eng ab. „Gerade in Wolfspräventionsgebieten brauchen wir die Mithilfe insbesondere der Schafthalterinnen und Schafhalter. Wenn nicht gezäunt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Wolf niederlässt und sich auf Schafe spezialisiert, deutlich höher. Hier müssen wir schrittweise weiterkommen„, erklärte Albrecht.

Schafhalter können Schutzpakete erhalten

In Wolfspräventionsgebieten werden auch weiterhin mobile und temporäre Herdenschutzpakete an Schafhalter kostenfrei verliehen. Darüber hinaus können Schafhalter auch weiterhin Ausgleichszahlungen beantragen, wenn Herdenschutzvorkehrungen lang- oder kurzfristiger Art beantragt oder umgesetzt wurden.

Der Minister betonte, er werde allen Aspekten der Weidehaltung und des Naturschutz beim dauerhaften Schutz gegen den Wolf Rechnung tragen. „Aber wir brauchen mehr Engagement beim Herdenschutz, um die Spezialisierung von Wölfen auf Nutztiere zu verhindern und zu einer echten Koexistenz zu gelangen„, sagte Albrecht.

Die Schafshalter in den betroffenen Gebieten können ab sofort einen formlosen Antrag auf Präventionsförderung an wolfspraevention@melund.landsh.de stellen.

*Anmerkung: Wolfsmonitor glaubt demgegenüber an eklatante Schwächen im Wolfsmanagement Schleswig-Holsteins!


Quelle: schleswig-holstein.de am 13.2.2019: „Stärkung für das Wolfsmanagement“ abgerufen am 14.2.2019, hier der Link!


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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