Wolfsstatistik zwischen Wahrheit und Wirklichkeit – Wolfsmonitor

Wolfsstatistik zwischen Wahrheit und Wirklichkeit

300 Einträge hat die seit dem Jahr 2008 beim NLWKN geführte Übersicht über gemeldete Nutztierrisse in Niedersachsen nun, bei denen Wölfe als Verursacher geprüft worden sind.

Das Ergebnis (vorausgesetzt, ich habe richtig gezählt): 140 Mal waren Wölfe für die Übergriffe verantwortlich, in 60 Fällen waren Wölfe nicht nachweisbar und bei 92 Übergriffen war es eindeutig kein Wolf. Einige der in der Liste aufgeführten Fälle befinden sich zurzeit noch in der Bearbeitung. (*1)

29 Wolfsnachweise in Schleswig-Holstein seit 2007

Mit der Vorstellung des neuen Wolfsmanagements veröffentlichte auch das Land Schleswig-Holstein am vergangenen Wochenende einige Zahlen. Demnach gab es dort seit dem Jahr 2007 insgesamt 29 Wolfsnachweise. Außerdem wurden 108 Verdachtsfälle von Nutztierrissen gemeldet. In nur neun dieser Fälle wurde tatsächlich ein Wolf als Verursacher nachgewiesen. In 22 Fällen konnte allerdings ein Wolf nicht sicher ausgeschlossen werden. (*2)

Jagdliche Rekordstrecke in Sachsen

Unterdessen meldete das Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft in Sachsen (smul) mit 4.137 Stück Rotwild (Vorjahr: 3.737), 36.528 Stück Rehwild (Vorjahr: 33.280) und 32.878 Wildschweine (Vorjahr: 27.962) das bisher höchste Jagdstreckenergebnis seit 1991. (*3)

Mit insgesamt 14 nachgewiesenen Wolfsrudeln auf einer Jagdfläche von rund 1,6 Millionen Hektar (davon 524.800 Hektar Wald) hat der Freistaat Sachsen heute die höchsten Wolfsvorkommen in Deutschland. Im Jahr 1998 wurden erstmals zwei Wölfe in der sächsischen Muskauer Heide gesehen, die im Jahr 2000 gemeinsam Nachwuchs hatten.

Seitdem war häufig die Befürchtung zu vernehmen, die Wölfe reduzierten spürbar den Wildtier-, insbesondere den Schalenwildbestand. Das müsste sich jedoch langfristig erkennbar negativ auf das Jagdstreckenergebnis auswirken, was jedoch nicht der Fall zu sein scheint. Alle diesbezüglichen Befürchtungen scheinen sich demnach nicht zu bewahrheiten.

Quellen:

(*1) Wildtiermanagement Niedersachsen, www.wildtiermanagement.com, Nutztierrisse, abgerufen am 15.8.2016, hier der Link!

(*2) Landesportal Schleswig Holstein, www.schleswig-holstein.de. Pressemitteilung vom 12.8.2016, abgerufen am 15.8.2016, hier der Link!

(*3) Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, www.smul.sachsen.de, Aktuelle Medieninformationen vom 12.8.2016: „Steigende Wildbestände in Sachsen“, abgerufen am 15.8.2016, hier der Link!

Beitragsfoto: Heiko Anders: www.andersfotografiert.com