Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Aschendorf-Hümmling und hauptamtliche Bürgermeister der Samtgemeinde Sögel im nördlichen Emsland machte neulich auf dem Kreisparteitag seines Verbandes mit dem Wolf und der AfD „kurzen Prozess“. Günter Wigbers befand: „Beide haben bei uns nichts verloren und gehören beseitigt.“ So meldete es jetzt die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ).
Der Vorsitzende der emsländischen AfD-Kreistagsfraktion forderte daraufhin den Rücktritt des Sögeler Bürgermeisters von allen Ämtern. Weder Mensch, noch Tier, gehörten „beseitigt“.
Soweit noch halbwegs nachvollziehbar, ergänzte er, die Aussagen des Bürgermeisters seien „krank“ und deshalb müsse er „vom Verfassungsschutz beobachtet werden.“
Mehrere offenbar rechtspopulistische Webseiten griffen daraufhin das Geschehen auf. Das entsprechende Echo ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Wigbers stellte daraufhin gegenüber der Zeitung dar, wie wichtig es sei, sich dem Gedankengut der AfD entgegenzustellen.
Rückendeckung erhielt er dabei von dem Landtagsabgeordneten und Vizepräsidenten des Landtags in Niedersachsen, Bernd Busemann (CDU). Der bezeichnete die Aussagen des Kreisvorsitzenden beim Parteitag für „vertretbar und zulässig“, womit nicht nur der AfD-Teil der Aussage gemeint sein dürfte.
Busemann ist selber Hobbyschäfer. Seine Herde wurde im Jahr 2018 zwei Mal von Wölfen attackiert. Offenkundig war der Herdenschutz unzureichend.
Ferner hielt die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) die Aussage von Wigbers „für nicht verwerflich“, wie sie auf Anfrage der NOZ betonte. Das verwundert nicht weiter. Hält Connemann es doch für ein „Ammenmärchen, dass sich der Wolf von Zäunen aufhalten lasse“ (hier!).
P.S.: „Die meisten Politiker gehören zum organisierten Versprechen.“
Helmut Glaßl
Quellen (alle abgerufen am 7.10.2019): noz.de am 2.10.2019 (hier!), am 7.10.2019 (hier!) und am 10.12.2018 (hier!)
Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com
(Anmerkung: Für die Richtigkeit der Angaben und Inhalte der genannten Quellen wird keinerlei Gewähr übernommen)