Ruhepause an der „Wolfsfront“?… – Wolfsmonitor

Ruhepause an der „Wolfsfront“?…

Zurzeit ist es ziemlich ruhig an der „Wolfsfront“. Dem fiktiven Ort also, wo Wolfsbefürworter und Wolfsgegner sich einen guten Morgen oder auch eine gute Nacht wünschen. Es scheint, als sei es selbst den 700 bis 800 „deutschen Wölfen“ gerade zu heiß, um Schlagzeilen zu produzieren. Dennoch gibt es einiges zu berichten:

Ganz im Kontext des vorhergehenden Wolfsmonitor-Beitrags stellte sich nun heraus, dass der angebliche „Wolfsriss im Rosenbad“, bei dem ein Reh auf der Liegewiese im hinteren Bereich des städtischen Freibades in Bad Bevensen gerissen wurde, von einem Hund stammt. Das ergab eine DNA-Analyse. (*1)

Von einer „Kreisreise“, die Brandenburgs Bundestagsabgeordnete Dietlind Tiemann (CDU) zum Thema Wolf in ihrem Wahlkreis machte, berichtete vorgestern die Märkische Allgemeine.

Im Ergebnis sprach die Abgeordnete vom „begrenzten möglichen Lebensraum“ für Wölfe, von „Umsiedelungen“ der Wölfe, von einer notwendigen Bestandreduzierung und davon, dass Menschen den Wolf „unnötigerweise wieder angesiedelt haben“…

Fazit: Um sich dieses höchst fragwürdige Halbwissen draufzuschaffen, hätte ein Blick auf ein bis zwei einschlägige Webseiten genügt. (*2)

In den Sozialen Medien zeigt man sich außerdem gerade amüsiert über die Antwort des „Forums Natur Brandenburg“, eines Dachverbandes, der Interessen verschiedener Einzelverbände des ländlichen Raums bündelt, auf die Frage eines Facebook-Nutzers, wie viele Tiere weniger gerissen würden und wie viele Zäune weniger gebaut werden müssten, wenn die vom Verband geforderte Schutzjagd nach schwedischem Vorbild eigentlich Realität werden würde?

„Das wüssten wir auch gerne!“, so die Antwort des Verbandes, der im Folgenden auf die Namen von Ansprechpartnern in Schweden verweist, die da sicher weiterhelfen könnten.

Das hieße im Umkehrschluss also, dass man etwas fordere, von dem man offenbar gar nicht weiß, welche Vorteile oder Nachteile es dadurch gebe, so die Erkenntnis des Fragenden daraus.

Wie sich der Abschuss von Wölfen auf das Rissgeschehen unter hiesigen Bedingungen letztlich auswirke, bleibe abzuwarten, so die Antwort des Verbandes darauf. (*3)

Substanzielle Argumente klingen allerdings anders…


Quellen (alle abgerufen am 1.6.2018):

(*1) NDR.de am 31.5.2018: „Hund tötet Reh im Freibad“, hier der Link!

(*2) maz-online.de am 30.5.2018: „Tiemann: Wolfsbestand nötigenfalls reduzieren“, hier der Link!

(*3) Facebook-Seite des Forum Natur Brandenburg, auszugsweise Darstellung von Kommentaren zum dort eingestellten maz-online-Artikel: „Bauern fordern Schutzjagden wie in Schweden“.


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

(Anmerkung: Für die Richtigkeit der Angaben und Inhalte der verlinkten Webseiten wie auch für den Umstand, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass dort Daten erhoben werden, wird keinerlei Gewähr übernommen)