„Es war in einer kalten Nacht,
die Sterne zeigten ihre Pracht,
der Mond ließ Eiskristalle funkeln,
ein Rudel Wölfe schlich im Dunkeln,
als Rentier Werner ziemlich tief
im Schnee auf einer Lichtung schlief.
Schon schlich heran die wilde Meute
und sah das Ren als leichte Beute.
Da kam das Christkind aus dem Wald
und es befahl den Wölfen: „Halt!
Das Rentier hab’ ich auserkoren,
es ist zu Höherem geboren.
Seht dort den Mann am Waldesrand,
er ist als Nikolaus bekannt.
Ren Werner zieht den heil’gen Mann
mit seinem Schlitten durch den Tann.
Wenn wieder ihr dem Ren begegnet,
denkt dran: Ich habe es gesegnet,
und deshalb sollt ihr es stets achten
und ihm nicht nach dem Leben trachten.“
Die Wölfe haben sich verbeugt
und so Gehorsamkeit bezeugt.
Sie traten einzeln dann hervor,
als jeder Schutz dem Rentier schwor.
Bis heute sind zur Weihnachtszeit
ein Rudel Wölfe sein Geleit.“
Alfons Pillach: „Rentier Werner und die Wölfe“
(Quelle: Alfons Pillach, weitere Werke vom Autor finden Sie im Kurzgeschichten-Verlag unter Verwendung dieses Links!)