Ob nun absichtlich oder nicht: Als die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) im August letzten Jahres mit der offenkundig selbst erhobenen Zahl von angeblich mehr als 3.500 gerissenen Nutztieren seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland indirekte Wahlkampfhilfe leistete, indem sie damit quasi den Wolfsgegnern eine Argumentationshilfe in die Hand spielte (die sich allerdings als zweifelhaft erwies, siehe hier!), war der Aufschrei allenthalben groß. Die übergrosse Zahl der angeblichen Wolfsrisse wurde von vielen Medien einfach unkritisch weiterverbreitet. (*1)
Als Antwort auf eine Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Claudia Stamm (fraktionslos) im Bayerischen Landtag vom 09.01.2018 wurde nun bekannt, dass allein im Jahr 2016 in Bayern über 51.000 Schafe in Tierkörperbeseitigungsanlagen „beseitigt“ wurden. Als „Kollateralschaden“ der Nutztierhaltung gemäß „guter fachlicher Praxis“ quasi. Allein in Bayern!
Dazu über 157.000 Kälber, über 18.000 „Fresser“ und weitere über 50.000 Rinder. (*2)
Angesichts dieser Zahlen spricht zum Beispiel der Arbeitskreis Hessenluchs auf seiner Facebook-Seite „Hessenluchs“ bei den in den Medien über alle Maßen „aufgeblasenen“ Nutztierrissen von einem „statistischen Fliegenschiss“!
Quellen (alle abgerufen am 1.8.2018):
(*1) Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ), www.noz.de, Artikel am 31.8.2017: “Wölfe töteten in Deutschland mehr als 3500 Nutztiere, abgerufen am 31.8.2017,hier der Link!
(*2) Bayerischer Landtag, Drucksache 17/21128 vom 11.5.2018, http://www1.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/17_0021128.pdf
Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com
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