Eigentlich wollte ich gar nichts darüber schreiben, sondern sie einfach nur genießen. Die Rede ist von der Veranstaltung mit dem Titel „Die Rückkehr des Wolfes – Schaden oder Nutzen?“, die gestern Abend gemeinsam von der liberalen „Rudolf von Bennigsen-Stiftung“ und der „Friedrich Naumann-Stiftung für die Freiheit“ im Vorwerk Gut Oppershausen im niedersächsischen Wienhausen bei Celle angeboten wurde.
Und deshalb habe ich mich dort auch nicht als Berichterstatter angemeldet, sondern einfach nur als Teilnehmer. Warum ich die mehrstündige Anreise in Kauf nahm? Ich besuchte vorher das Wolfcenter in Dörverden und hatte dort ein sehr interessantes Gespräch mit dem Betreiber Frank Faß (dazu an anderer Stelle mehr). Ich war deshalb sowieso gerade „in der Ecke“ unterwegs.
Wir waren in Dörverden jedoch so sehr in unser Gespräch vertieft, dass ich erst mit einer dreiviertelstündigen Verspätung in Wienhausen eintraf. Die Keynote von Ulrich Wotschikowsky verpasste ich also vollständig – leider, denn nur wegen ihm, dem „Wolfs-Altmeister“, und seiner Einschätzung zum Wolfsmanagement in Niedersachsen war ich eigentlich überhaupt erst gekommen.
Immerhin konnte ich noch Zeuge der Podiumsdiskussion werden, an der der Anwalt und Autor Dr. Florian Asche, die Landtagsabgeordneten Dr. Gero Hocker (FDP) und Miriam Staudte (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Dr. Nina Krüger vom Magazin JÄGER sowie Ulrich Wotschikowsky teilnahmen. Meine abschließenden Eindrücke lassen sich in nur wenigen Worten zusammenfassen:
- Als Politiker, der immer wieder das Thema Wolf aufgreift, um es politisch „auszuschlachten“ (so mein Eindruck), sollte man irgendwann einmal den Unterschied zwischen Wolfsmonitoring und Wolfsmanagement verstanden haben, ansonsten wirkt der permanente politische Aktionismus wenig authentisch.
- Nicht jeder, der gut schreiben kann, macht auch auf der Bühne eine gute Figur.
- Das „Wissensgefälle“ zwischen den Diskussionsteilnehmern war teilweise so eklatant, dass Ulrich Wotschikowsky zwar durchweg bemüht war, die Dinge wieder glattzuziehen, es irgendwann dann aber freundlich zurückhaltend aufgab, weil er das Gespräch nicht zu sehr dominieren wollte.
Inhaltlich entsprachen alle Teilnehmer der Diskussion, über die ich mich vorher im Internet erkundigt hatte, vollständig meinen Erwartungen. Und gerade der „Altmeister“ enttäuschte keineswegs.
Mein persönliches Highlight war dann allerdings das Zusammentreffen mit mehreren Bekannten nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung. Teilweise kannte man sich bereits persönlich, teilweise bisher nur übers Internet. Und trotzdem kam es mir fast wie ein „Klassentreffen“ vor. Das folgende Bild zeigt einige von ihnen:
Es gab also noch ein halbwegs großes „Hallo“ an dem Abend und am Ende viel zu wenig Zeit, um all die Gespräche zu führen, die man hätte noch führen mögen. Genau diese Gespräche rundeten jedoch den Abend in gelungener Weise ab und so war ich erst weit nach Mitternacht wieder daheim.