An dieser Stelle sei zum Jahreswechsel an das Bonmot Søren Kierkegaards erinnert, dass das Leben zwar vorwärts gelebt, aber nur rückwärts verstanden wird. Grund genug, gemeinsam in gebotener Kürze einen kurzen Blick auf die Highlights des abgelaufenen kalendarischen Wolfsjahres 2018 zu werfen. Und zwar Monat für Monat anhand von Beiträgen, die hier auf Wolfsmonitor veröffentlicht wurden. Beginnen wir also mit dem ersten von zwölf Teilen dieses ganz speziellen Jahresrückblicks, mit dem Monat Januar:
Monthly Archives: Dezember 2018
„Hasta la vista, baby!“
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) forderte jetzt in einem „Brandbrief“ Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf, …“mehr rechtliche Möglichkeiten zur Umgehung des Artenschutzes zu schaffen, damit Jäger die Wölfe einfacher abschießen können.“ Der Grund: „Weidetierhalter sowie Anwohner ländlicher Gebiete vor allem in Ostdeutschland fühlen sich jetzt zunehmend gestört oder geschädigt durch die wachsende Wolfspopulation.“
Das „unwürdige, populistische und fachlich durch nichts begründete Gerede“ des Jägerpräsidenten
Gemeint ist mit diesen Worten der niedersächsische Jägerpräsident Helmut Dammann-Tamke, der außerdem CDU-Landtagsabgeordneter im niedersächsischen Landtag ist. Dammann-Tamke, der die Arbeit des wissenschaftlich renommierten Senckenberg-Instituts im Zusammenhang mit dem angezweifelten, weil nicht nachweisbaren Wolfsübergriff auf einen Friedhofsgärtner bei Steinfeld (niedersächsischer Landkreis Rotenburg) arg kritisierte (WM berichtete, hier!), sei an einer Lösung von Konflikten mit den Wölfen …„vermutlich gar nicht interessiert“.
Wolfsübergriffe signifikant gesunken
Wolfsübergriffe auf und -risse von Nutztieren sind im auslaufenden Jahr 2018 in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr offenbar signifikant gesunken, obwohl sich die Zahl der Wölfe deutlich erhöht hat. Das meldet jetzt der NDR mit Berufung auf Zahlen vom offiziellen Wolfsmonitoring in einer Zusammenfassung bedeutsamer Zahlen, Daten und Fakten des Jahres.
Sachsens neue Wolfsverordnung: „Mit sturer Verbissenheit“
Typisch sei es für die Arbeit des sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Thomas Schmidt, der sich laut Leipziger Internet-Zeitung im vergangenen Herbst auf die „völlig überflüssige Wolfsverordnung“ konzentriert habe und damit den eigentlichen Herausforderungen seines Amtes mit sturer Verbissenheit ausgewichen sei.
Wanderwolf läuft bis nach Dänemark
Der nachfolgend verlinkte Beitrag zeigt einen der Gründe, warum die politisch immer wieder mal geforderten „wolfsfreien Zonen“ unter Fachleuten wenig Begeisterung wecken: Weil dadurch die Wanderungen der Jungwölfe und damit ihres „genetischen Austauschpotenzials“ unterbrochen oder sogar ganz verhindert werden, was die genetische Verinselung der standorttreuen Familien begünstigen und die Wiederbesiedelung der Beutegreifer in ganz Mitteleuropa in Gänze hemmen würde.