Wolfsregion Lausitz: Wolfsnachweise außerhalb etablierter Territorien – Wolfsmonitor

Wolfsregion Lausitz: Wolfsnachweise außerhalb etablierter Territorien

Das Kontaktbüro der Wolfsregion Lausitz informiert mit Datum 21.12.2016 (im Wortlaut):

„Einzelnachweise von Wölfen“

In den vergangenen Tagen sind im sächsischen Wolfmonitoring zwei Nachweise von einzelnen Wölfen außerhalb etablierter Territorien eingegangen. Des Weiteren wurde ein auf tschechischer Seite nahe der Grenze zum Erzgebirgskreis entstandener Fotonachweis bekannt.

Im Landkreis Nordsachsen gelang der Nachweis eines Wolfes. Bei einer Sichtung am 06.12.2016 an der B6 bei Oschatz konnten Fotos des beobachteten Tieres gemacht werden. Die Bewertung der Fotos bestätigt, dass es sich dabei um einen Wolf handelt.

Dies ist der erste Nachweis eines Wolfes im Bereich des Wermsdorfer Forstes südlich der Dahlener Heide. Aus diesem Bereich gingen im Laufe der letzten Monate vereinzelte Hinweise auf Wölfe (u.a. Sichtungen, Losungsfunde) beim Wolfsmanagement ein. Auch ein Video, sowie Bilder von automatischen Wildkameras gingen ein, reichten jedoch aufgrund der Unschärfe bislang nicht für einen Beleg.

Genetische Untersuchungen haben bestätigt, dass Anfang November ein Wolf bei Hohnstein in der Sächsischen Schweiz unterwegs war und für einen Nutztierübergriff verantwortlich ist. Am 01.11.2016 wurde bei einem Übergriff in Waitzdorf (Hohnstein, LK Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) ein Schaf getötet und ein weiteres verletzt.

Die Rissbegutachtung vor Ort hatte den Wolf als wahrscheinlichen Verursacher ergeben. Die Untersuchung von einer genetischen Probe hat einen Wolf bestätigt. Genetikproben, welche an geschädigten Nutztieren genommen wurden, werden im Rahmen des Monitorings nur untersucht, wenn dies im Rahmen von erhöhtem Informationsgewinn als sinnvoll erachtet wird. Die Frage nach dem Verursacher des Schadens wird, ungeachtet der genetischen Untersuchungen, anhand der vorgenommenen Rissbegutachtung beantwortet.

Der Zaun um die betroffene Schafherde bestand aus zwei Stromlitzen. Um das Eindringen eines Wolfes in eine Schafherde möglichst zu vermeiden ist es wichtig, dass stromführende Litzenzäune mit mindestens fünf Litzen ausgestattet sind. Die Abstände sollten zum Boden bzw. zwischen den untersten drei Litzen nicht mehr als 20 cm ausmachen. Fördermöglichkeiten für die Anschaffung stromführender Litzen oder Netzzäune für Schaf–  und Ziegenhalter liegen für den gesamten Freistaat Sachsen vor. Informationen hierzu finden Sie unter (www.wolfsregion-lausitz.de/foerdergebiet).

Außerdem wurde jetzt bekannt, dass direkt angrenzend an den Erzgebirgskreis im Sommer ein Wolf unterwegs war. Ein Fotofallenbild vom 04.07.2016, welches auf tschechischer Seite südlich von Königswalde aufgenommen worden war und dem sächsischen Wolfsmanagement kürzlich zur Verfügung gestellt wurde, zeigt eindeutig einen Wolf. Auf sächsischer Seite liegen aus diesem Bereich keine weiteren Nachweise vor.

Ob es sich bei den Nachweisen von Wölfen in den drei Regionen (Nordsachsen, Sächsische Schweiz, Tschechien an der Grenze zum Erzgebirgskreis) um Einzelnachweise handelt und die Wölfe weiter wandern oder ob die Wölfe in den jeweiligen Bereichen sesshaft werden, wird im laufenden Monitoring weiter geklärt.

Diesbezüglich werden Hinweise aus der Bevölkerung immer gerne angenommen. Vor allem Sichtungen von Wölfen und auch Welpen liefern wichtige Informationen für das Monitoring. So sind dies häufig die ersten Anhaltspunkte für Neuetablierungen aber auch im bestehenden Wolfsgebiet sind sie hilfreich um einzelne Rudel abgrenzen zu können.

Bitte melden Sie Wolfshinweise an das

Landratsamt Ihres Landkreises,

an das

Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ (Tel. 035772 / 46762, kontaktbuero@wolfsregion-lausitz.de)

oder an das

LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und –forschung in Deutschland (Tel. 035727 / 57762, kontakt@lupus-institut.de).


Quelle: Pressemitteilung Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ vom 21.12.2016, hier der Link!

Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com