Nahbegegnung des „joggenden Bundespolizisten“ mit Wolf offenbar nicht nachweisbar! – Wolfsmonitor

Nahbegegnung des „joggenden Bundespolizisten“ mit Wolf offenbar nicht nachweisbar!

Ein Facebook-Post über eine Begegnung mit einem Wolf in der Nähe von Honerdingen sorgte kürzlich für Gesprächsstoff. Angeblich stellte sich demnach ein Wolf einem Bundespolizisten, der in der Nähe einer Sandkuhle joggte, morgens um 8 Uhr “aggressiv entgegen”. Der Mann will den Wolf mit einem gezielten Fußtritt vertrieben haben. Sogar die Walsroder Zeitung berichtete darüber. (*2)

Im Netz gab es Zweifel an dieser Darstellung. Tom Schulze-Helmke von der Facebook-Gruppe „Schützt die Wölfe!“ (hier der Link zur Gruppe) fragte deshalb beim Niedersächsischen Umweltministerium (MU) nach. Hier die Antwort des Ministeriums im Wortlaut:

„Das Wolfsbüro ist einer Meldung aus der Bevölkerung nachgegangen. Eine Mitarbeiterin war letzte Woche in Walsrode und hat Kontakt mit der Bundespolizei und dem Polizeikommissariat aufgenommen. Auch zu dem Betroffenen wurde Kontakt aufgenommen. Zu einem Termin vor Ort war er nicht bereit.

Kolleginnen des Wolfsbüros sind trotzdem vor Ort gewesen. In der Umgebung des angegebenen Vorfallortes konnten allerdings nur Spuren von Haushunden entdeckt werden. Am eigentlichen Ort konnten aufgrund einer Laubschicht auf dem Weg und des langen Zeitraums zwischen dem Vorfall und der Kenntnisnahme durch das Wolfsbüro leider gar keine Spuren mehr dokumentiert werden.

Weder die LJN (Landesjägerschaft Niedersachsen – Anm.d.R.) noch das Wolfsbüro hatten Informationen über die Meldung.

Im Zeitraum davor und seit dem Ereignis (07.11.) sind weder bei der Polizei noch bei der LJN oder dem Wolfsbüro Vorfälle mit Wölfen bekannt oder gemeldet worden. Ein Eintrag in der Datenbank der LJN ist nicht erfolgt.

Das Wolfsbüro steht in engem Kontakt mit der Polizei, die zugesagt hat, dem Wolfsbüro jeden weiteren Vorfall mit einem Wolf direkt zu melden. Zudem soll das Wolfsmonitoring vor Ort intensiviert werden.

Das MU wird Kontakt zum LK Walsrode aufnehmen und dem LK Formulare zur Dokumentation von Wolfssichtungen zur Verfügung stellen. Auch im LK Nienburg wurde, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Steimbke und Heemsen, so vorgegangen.“


Quellen (beide abgerufen am 21.11.2018):

(*1) Facebook-Gruppe Schützt die Wölfe am 21.11.2018, hier der Link!

(*2) wz-net.de: „Trifft joggender Bundespolizist auf einen Wolf?“, hier der Link!


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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