November 2015 – Wolfsmonitor

Monthly Archives: November 2015

Mensch-Wolf-Beziehung im Forschungsfokus der Deutschen Wildtier Stiftung

Der mit 50.000 Euro dotierte Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung geht erstmalig an eine Psychologin. Der 30-jährigen Uta Maria Jürgens wird mit dem Preisgeld Gelegenheit gegeben, die Mensch-Wildtier-Beziehungen in der Kulturlandschaft und „in der Welt des Geistes“ mit Hilfe von 300 bis 400 Probanden zu erforschen.


Die drei potenziell problematischen Wildtierarten Wölfe, Raben und Spinnen – nach Aussage Jürgens wegen ihres besonderen Charismas und weil jeder Mensch schnell eine Meinung über sie hat, von ihr ausgewählt – und drei Ausganghypothesen stehen dabei im Fokus der wissenschaftlichen Betrachtungen.

Thomas Achim Schoke: Herden schützende Hunde im „Schutzmodus“

…“Das blitzartige Umschalten vom „easy-going“ in den „protection-mode“ ist ein Charakteristikum, das alle Herdenschutzhunde ungeachtet ihrer Rasse oder Abstammung teilen. In jeder Sekunde ist der Hund latent verteidigungsbereit, selbst dann, wenn er mit halb geschlossenen Augen in der Ecke des Zimmers döst. Ich gebe zu, dass es für einen Menschen, der über keine Erfahrungen mit Herdenschutzhunden verfügt, beängstigend sein kann, wenn der Hund innerhalb von Zehntelsekunden zwischen augenscheinlichem Desinteresse und Verteidigungsbereitschaft umschaltet. Verstärkt wird dieser Effekt, 

Bauernverband möchte umfassender über Wölfe diskutieren

Der Deutsche Bauernverband (DBV), dem bisher eher das Bonmott „wachsen oder weichen“ der deutschen Landwirtschaft zugeschrieben wird, fordert nun die Erörterung von Grenzen. Es soll dabei allerdings nicht um die die Grenzen der heute üblichen landwirtschaftlichen Praxis gehen, sondern um die Grenzen der Koexistenz von Wölfen und Weidetierhaltern.

Sein Statement gab der Verband anlässlich des öffentlichen Fachgesprächs „Herdenschutz“ des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft ab, das am 25. November 2015 in Berlin stattfand. Der DBV stellt darin ferner fest: „Mittel- und langfristige Auswirkungen

Neue Regeln im Herdenschutz ab heute wirksam!

Seit dem 26. November letzten Jahres gilt die „Richtlinie Wolf“ in Niedersachsen. Mit ihrem Inkrafttreten wurde den Haltern von Ziegen, Schafen und Gehegewild (in der Regel Damwild) ein Kalenderjahr eingeräumt, um einen entsprechenden wolfsabweisenden „Grundschutz“ vor Wolfsübergriffen in den Landkreisen, die zur „Förderkulisse Herdenschutz“ gehören, herzustellen.

Diese Präventionsmaßnahmen wurden vom Land bis zu 80 % gefördert. Das bleibt auch in Zukunft so. Geändert hat sich mit dem heutigen Tag die Verfahrensweise im Schadensfall. Wurde bis zum heutigen Tag kein Grundschutz geschaffen, erhalten die Tierhalter in den Landkreisen, die bereits seit dem 26.11.2014 zur Förderkulisse gehören, keine Schadensausgleichzahlungen mehr. Diese Schadensersatzgelder sind freiwillige Leistungen des Landes, sogenannte Billigkeitsleistungen, auf die grundsätzlich

3 Antworten von Nathalie Soethe

Nathalie Soethe (42, Foto rechts) ist promovierte Agraringenieurin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Die von ihr gegründete Initiative WikiWolves hat sich zum Ziel gesetzt, Nutztierhalter durch Freiwilligeneinsätze im Herdenschutz zu unterstützen. Die Initiative möchte u.a. Schaf- und Ziegenhaltern praktische Hilfe leisten und so den Austausch zwischen Wolfsfreunden, Interessierten und betroffenen Tierhaltern fördern. Damit soll die gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit der Schafhalter und ihr Beitrag zum Landschafts- und Biodiversitätsschutz gesteigert und langfristig ein konfliktarmes Nebeneinander von Wölfen und Nutztierhaltern ermöglicht werden. Wolfsmonitor hatte nun Gelegenheit zu einem Interview mit ihr.

WOLFSMONITOR: Frau Soethe, wie und wann kam es zur Initiative WikiWolves und wer sind die Initiatoren?


Bis vor kurzem war ich beruflich indas EU ProjektBIOMOT eingebunden, bei dem wir Motivationen imBiodiversitätsschutz erforscht haben. Eine unserer Fallstudien war dasWolfsmanagement in Mecklenburg Vorpommern. Hierdurch bin ich 2013 intensiver auf dieWolfsthematik aufmerksam geworden. Zeitgleich hielt ein Kollege von mir, ThomasStruwe, einen Vortrag über dieBaumpflanzinitiativeWikiWoods.org. Noch während des Vortrags

MU-Info: Schafhalter als Fachleute im Wolfs-management

Soeben wurde folgende Pressemeldung vom Niedersächsichen Umweltministerium herausgegeben (im Wortlaut):


Umweltminister Wenzel: Mit Schafhaltern als Fachleuten das Wolfsmanagement verbessern – Bundesebene stärker gefordert bei Koordination, Abstimmung und Kontrolle


Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel will die Zusammenarbeit mit den Nutztierhaltern beim Wolfsmanagement weiter intensivieren. „Wir nehmen die Sorgen der Tierhalter ernst und werden mit weiteren Maßnahmen dazu beitragen, dass sowohl der gesetzliche Auftrag des Artenschutzes als auch der Schutz der Nutztiere und die Unterstützung der Halter erfolgreich erfüllt werden“, sagte der Minister am Montag (in Hannover). Die Beratung und Verbesserung des Herdenschutzes sei auf den Weg gebracht und der Ausgleich von finanziellen Schäden durch Billigkeitsleistungen läuft. Bei der Weiterentwicklung des Wolfsmanagements setzt sich das Umweltministerium für eine Verkürzung der Behördenabläufe, die weitere Schulung