Wölfe: Die letzten Tage… – Wolfsmonitor

Wölfe: Die letzten Tage…

Es gibt ja Menschen, die erst dann den Mund aufmachen, bzw. den Füllfederhalter schwingen, wenn sie etwas abgrundtief bezweifeln. Zweifelnd waren auch einige Reaktionen auf den letzten Wolfsmonitor-Beitrag über Nachbars Lumpi. Deshalb nochmal kurz klargestellt: An dieser Stelle soll nichts beschönigt werden, natürlich bedienen sich Wölfe bei Nutztieren – besonders, wenn sie quasi durch mangelhafte Herdenschutzmaßnahmen dazu verleitet werden. Aber oft genug sind sie es dann am Ende eben doch nicht gewesen, die Wölfe. Hier zwei weitere Beispiele aus jüngster Zeit:

Gestern in Thüringen gemeldet: Ende November letzten Jahres wurde eine Schafherde im Ilm-Kreis übelst attackiert. Das Ergebnis: Drei gerissene Schafe, die hochträchtig waren und sieben verletzte Tiere, die kurz darauf ebenfalls eingingen. Der Verdacht: Ein Wolf. Das jetzt veröffentlichte eindeutige Ergebnis der DNA-Untersuchung lautet: Hunde (*1)

Vorgestern war in der Wümme-Zeitung (Niedersachsen) zu lesen: Im Fall eines getöteten Nandu-Pärchens, das Anfang Januar in Grasberg (Landkreis Osterholz) in einem Gehege tot aufgefunden wurde, liegt jetzt ebenfalls das Laborergebnis vor: Hund. Auch hier standen zuerst Wölfe als Täter im Verdacht. (*2)


Was sonst noch so geschah:

Niedersachsen: Olaf Lies, der neuerdings als Umweltminister gegenüber den Wölfen genau die „klare Kante“ zeigen will, die er als Wirtschaftsminister während der VW-Affäre nach Ansicht vieler Betroffener vermissen ließ, hat jetzt offenbar die „Vorbereitung der Besenderung“ eines Wolfes angeordnet, der in der Dunkelheit durch Walsrodes Innenstadt lief und dabei von einem Pizzaboten fotografiert wurde.

Sollte sich dieser Wolf wider Erwarten Menschen auffällig nähern, werde mit der Besenderung des Wolfes begonnen, teilte das Ministerium laut NDR am Freitag mit. Doch das ist kaum zu befürchten, so die einstimmige Meinung vieler Expertenstimmen dazu. Zurzeit verlassen viele junge Wölfe ihre Familie und begeben sich auf Wanderschaft, um ein eigenes Revier und einen Partner zu finden. (*3)

Diese Woche berichteten wir auch von den nunmehr rund 167.000 Unterstützern einer Petition, die sich gegen den Gemeinderat von Goldenstedt wendet. Dort wurde eine Resolution beschlossen, das Goldenstedter Wolfsrudel sofort zu entnehmen (hier!).

Wenige Kilometer weiter, in der Nachbargemeinde Barnstorf, fordert die Wählergemeinschaft im Rat der Samtgemeinde jetzt neuesten Medienberichten zufolge ebenfalls die Verabschiedung einer ähnlich lautenden Resolution gegen Wölfe. (*4)

Willibald Meyer, der Bürgermeister von Goldenstedt (CDU), bereut den letzten Satz der bereits verabschiedeten Resolution mittlerweile übrigens. Der lautete: „Das Wolfsrudel im Landkreis Vechta und im Landkreis Diepholz muss sofort entnommen werden, weil die Gefahren zu groß sind“. Das berichtete zumindest“taz.de“. (*5)


Quellen, alle abgerufen am 19.1.2018:

(*1) Thüringer Allgemeine vom 19.1.2018: „Schafsherde im Ilm-Kreis von einem oder mehreren Hunden attackiert“, hier der Link!

(*2) Wümme-Zeitung am18.1.2018 von Ulrike Schumacher: „Nandus wurden vom Hund gerissen“, hier der Link!

(*3) NDR vom 19.1.2018: „Walsroder Wolf: Lies bereitet Besenderung vor“, hier der Link!

(*4) MK- Kreiszeitung vom 16.1.2018: „Auffällig gewordene Wölfe müssen entnommen werden“, hier der Link!

(*5) taz.de am 17.1.2018: „Grüner Ratsherr will den Abschuss“, hier der Link!


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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