Allen repräsentativen Meinungsumfragen zufolge genießen Wölfe in unserer Gesellschaft einen Zuspruch von 60 bis 80% der Gesamtbevölkerung. Dennoch glauben einige, nicht selten „hohe Jagdfunktionäre“, die einzige „Lösung“ des weitgehend herbeigeredeten Wolfsproblems (siehe hier!) bestehe in der Aufnahme des Beutegreifers in das Jagdrecht.
Das erinnert allerdings sehr an die Erkenntnis, dass der, der als Werkzeug nur einen Hammer hat, in jedem Problem einen Nagel sieht.
Auch so mancher Politiker oder gar ganze Parteien scheinen den Jagdfunktionären zuzustimmen (nicht zufällig übrigens). In Niedersachsen beispielsweise wirbt die CDU sogar im aktuellen Wahlprogramm für die kommende Landtagswahl am 15. Oktober mit der Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht (auf Seite 66).
Umfragen zufolge verlor die Partei allerdings zuletzt 5%, ihr Spitzenkandidat Bernd Althusmann sogar 10% an Zustimmung bei den Wählern.
Offenbar wirkt es auf den mündigen Wähler wenig überzeugend, das „Gewehr im Anschlag“ als zeitgemäße Wolfspolitik verkaufen zu wollen, wenn es dazu echte Alternativen (z.B. Herdenschutzmaßnahmen) gibt. Und das diese nicht funktionieren, ist eine Mär (…meistens zumindest).
Selbstverständlich lässt sich dieser „Absturz“ in der Wählergunst jedoch nicht allein an der Wolfspolitik festmachen.
Dennoch kann man nicht immer davon ausgehen, dass die „Funktionärsliga“ tatsächlich in der Lage ist, realistische Einschätzungen jenseits der eigenen „Filterblase“ zu treffen.
Und wenn man mal den Blick weg von den Lautsprechern der Häuptlingsebene hin zu den „Indianern“ der Zunft wendet, verstärkt sich dieser Eindruck noch.
Da erklärt dann beispielsweise Walter H. Jäcker, promovierter Jurist und Vorsitzender der Kreisjägerschaft Minden-Lübbecke recht ausgewogen, dass Jäger mit dem Wolf nichts zu tun haben und dass die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht wenig zielführend ist.
Scheint also, als wären in Niedersachsen tatsächlich so einige auf dem „Holzweg“….
Unter Nutzung dieses Links geht es zum entsprechenden Artikel der „Neue Westfälische“!
Quelle: Neue Westfälische am 2.10.2017, Beitrag von Nicole Bliesener: „Jäger haben mit dem Wolf nichts zu tun“, abgerufen am 2.10.2017
Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com
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