Bippen bei Osnabrück: Drei Wolfsübergriffe auf dieselbe Herde – Wolfsmonitor

Bippen bei Osnabrück: Drei Wolfsübergriffe auf dieselbe Herde

Reden wir einmal Klartext: Wenn sich ein Wolf dreimal an derselben kleinen Schafherde vergreifen kann, ohne dass sie zwischenzeitlich wirksam geschützt wurde, ist das fahrlässig!

Allein, weil man sich den Wolf auf diese Art quasi zu einem Nutztierräuber erzieht. Nicht auszuschließen, dass dieses Tier dann irgendwann auch die Herden in der Nachbarschaft nicht mehr verschont.

Es sollte heute eigentlich zu den Binsenweisheiten gehören, dass Wölfe fast immer dahin zurückkehren, wo sie einst erfolgreich waren. Zumindest kann man einigermaßen zuverlässig davon ausgehen. Nach fast 20 jähriger Anwesenheit in Deutschland dürfte das eigentlich kein Geheimnis mehr sein.

Und noch einmal Klartext: Warum warten eigentlich der örtliche Hegeringleiter Andreas Dühne und der Kreisjägermeister Martin Meyer-Lührmann auf das genaue Ergebnis der DNA-Analyse und nicht die Geschädigte?

Die Jägerschaft unterstützt in Niedersachsen bekanntlich das Wolfsmanagement. Es wäre allerdings neu, dass im Kooperationsvertrag zwischen dem Land und der Jägerschaft etwas von „stets öffentlich kommentieren“ steht.

Denn nicht alle Waidmänner zeigten sich bisher in den Medien ausreichend wolfskundig, was bereits so manchen Shitstorm auslöste. Den vom Land bestellten Wolfsberatern wurde nicht umsonst nahegelegt, dass man sich den Medien gegenüber mit Spekulationen besser zurückhält. Und auch dieses Mal ist die Information, dass eine Rudelbildung in der Region „ausgesprochen problematisch“ sei, erst einmal nichts als eine subjektive Plattitüde.

Sollte es sich in Bippen tatsächlich um eine territoriale Fähe handeln, dürfte es bis zur tatsächlichen Rudelbildung in der Regel nur eine Frage der Zeit sein.

Nach dem dritten Übergriff können die Schafe von Christiane Kortmann nun endlich die Nächte in einem sicheren Stall verbringen. Für die Schafe Olga und Änne kommt diese Maßnahme jedoch leider zu spät.

P.S.: Kreisjägermeister Martin Meyer-Lührmann sei überdies einmal der Blick nach Hessen empfohlen, damit er ein vollständiges Bild über die Höhe der Entschädigungszahlungen bei Nutztierrissen in anderen Bundesländern erhält.

Herzlichst

Ihr

Jürgen Vogler


Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, www.noz.de, Artikel von Liesel Hoevermann am 18.5.2017: „Drei Angriffe auf Herde – Schaf Susi überlebt Wolfsangriff in Bippen“, abgerufen am 18.5.2017, hier der Link!