Laut eines aktuellen NDR-Berichts sind die niedersächsischen Jäger meldemüde, was den Wolf anbelangt. Das landesweite Wolfsmonitoring, das den Jägern in diesem Bundesland obliegt, liege deshalb „im Argen“. Festgemacht wird das allerdings allein an der Aussage eines einzelnen Kreisjägermeisters.
Wolfgang von Wieding geht dementsprechend davon aus, dass das Monitoring in Niedersachsen daher nicht die gegenwärtige Zahl der Tiere abbilde. Er schätzt, dass es allein im Heidekreis mehr Rudel gibt als bisher angenommen.
Und resümiert, dass die Jägerschaft von der Umsetzung des Projekts enttäuscht sei.
Kommentar
Die Aussage eines einzelnen Jagdfunktionärs veranlasst den NDR also, das ganze Konzept grundlegend und öffentlich in Frage zu stellen. Besser hätte der Sender zuvor daran getan, die geäußerten Vermutungen kurz zu überprüfen.
Das dürfte eigentlich ein Leichtes sein. Für das Monitoringjahr 2016/2017 wurden zum Beispiel insgesamt 2.398 Einzelmeldungen im Jahresbericht der Landesjägerschaft zu Wolfsmonitoring in Niedersachsen dokumentiert.
Und da der Wolfsbeauftragte Raoul Reding im Beitrag sogar genannt wird, hätte man ihn auch gleich nach den aktuellen Zahlen fragen können.
Hätte sich dann herausgestellt, dass tatsächlich eine entsprechende Meldemüdigkeit in der Jägerschaft zu verzeichnen ist, stünden sicherlich andere Organisationen für das aktive Schließen der Lücke bereitwillig und umgehend zur Verfügung.
Kaum vorstellbar, dass sich NABU und Co. einer solchen Aufgabe entziehen würden…
Just my two cents…
Jürgen Vogler
Quelle: ndr.de am 19.12.2018: „Wolfsmonitoring: Jäger sind meldemüde“, abgerufen am Veröffentlichungstag, hier der Link!