Niedersachsen: NABU beim Wolf uneinig – jetzt Klarstellung – Wolfsmonitor

Niedersachsen: NABU beim Wolf uneinig – jetzt Klarstellung

Nachdem sich der NABU-Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann nach seinen Äußerungen in einer Radiosendung des Deutschlandfunks am 16. Januar (*1) zum Thema Wolf offenbar missverstanden fühlte, weil er dort die gezielte Tötung einzelner Problemwölfe befürwortete, sah sich der NABU Niedersachsen jetzt zu einer Klarstellung gezwungen.

Der Grund: Der Landesvorsitzende erntete für seine Aussagen harsche Kritik aus den eigenen Reihen. Der Vorstand der NABU Kreisgruppe Lüneburg ging sogar öffentlich auf Distanz zur niedersächsischen NABU-Wolfspolitik (siehe hier!*2)

Deshalb stellte der NABU Niedersachsen jetzt in einer Meldung dazu klar:

„Der NABU stimmt in besonderen Einzelfällen grundsätzlich einer Entnahme zu:


  1. Aggressives Verhalten eines Wolfes gegenüber Menschen,


  2. mehrmalige direkte Annäherung an Personen (nicht an Gebäude, Autos, etc., da Wölfe nicht erkennen können, ob sich Personen darin befinden),


  3. wenn 2- bis 3 mal der Grundschutz (1,20 m hoher Weidezaun mit Litzenabstand 20 cm und Untergrabeschutz), bei Schafen und Ziegen inkl. Herdenschutzhunden, vom Wolf überschritten und der Wolf in flagranti dabei erwischt wurde.

Dem dritten Einzelfall stimmt der NABU Niedersachsen aktuell allerdings nur im Rahmen des geltenden BNatSchG, also bei Erheblichkeit des Schadens für einen landwirtschaftlichen Betrieb zu.

Sollte das BNatSchG in diesem Punkt an die FFH-Richtlinie angepasst werden, die die Ernsthaftigkeit eines Schadens zu Grunde legt, würde der NABU auch hier zustimmen (*3)…“.


Quellen( alle abgerufen am 26.1.2019):

(*1) deutschlandfunk.de am 16.1.2019: „Tierhalter in Niedersachsen fordern regulierte Jagd auf Wölfe – Live aus dem „Blattpavillon“ in Nienburg an der Weser“, hier der Link!

(*2) nabu-lueneburg.de: „Der Vorstand der NABU-Kreisgruppe Lüneburg geht auf Distanz zur Nds. NABU-Wolfspolitik“

(*3) niedersachsen.nabu.de am 24.1.2019: „Schutzstatus des Wolfs ist unantastbar – Entnahme nur in besonderen Einzelfällen denkbar“, hier der Link!