Akzeptanzgrenzen aus dem Glashaus – Wolfsmonitor

Akzeptanzgrenzen aus dem Glashaus

Im August 2017 hatte sich die Neue Osnabrücker Zeitung mal die Mühe gemacht, die Nutztierrisse der Wölfe in den vergangenen Jahren zu zählen. Die NOZ kam zu dem Ergebnis, dass es seit dem Jahr 2000 etwa 3.500 gerissene Nutztiere gegeben hat. Bundesweit wohlgemerkt.

Im Jahr 2017 mag es dabei ungefähr 600 Wölfe in diesem Land gegeben haben.

Fast jeder einzelne der beklagten Risse geht üblicherweise mit einem fragwürdigen Medienecho einher, obwohl die eindeutige Mehrzahl der gerissenen Tiere nicht einmal versuchsweise vor solchen Übergriffen geschützt war, was gerne verschwiegen wird.

Im Kontext der nun beginnenden Grünen Woche werden Zahlen bekannt, über die in den einschlägigen Kreisen, welche regelmäßig jeden Nutztierriss als Indikator für die untergehende Weidewirtschaft interpretieren, üblicherweise sorgsam geschwiegen wird.

37.000 Schweine verenden demnach in Deutschland, oder müssen notgeschlachtet werden, weil sie aufgrund der üblichen „guten landwirtschaftlichen Praxis“ zu sehr leiden.

Täglich!

Das sind – aufs Jahr gerechnet – 13,7 Millionen Schweine , wie die Neue Westfälische berichtet.

Rund 58 Millionen Schweine werden jährlich in diesem Land zur Schlachtbank geführt. Damit wird quasi fast jedem vierten Schwein das in den Haltungsstrukturen eingepreiste Tierleid zum vorzeitigen Verhängnis.

Wie perfide klingt demgegenüber die zumeist von Bauernverbänden, Landvolkvertretern, Jägerfunktionären und Nutztierhalterverbänden angestoßene Diskussion über den angeblich notwendigen Abschuss mutmaßlicher „Problemwölfe“, weil diese unzureichend geschützte Nutztiere reißen?

In dieser Woche stellte das „Aktionsbündnis Forum Natur“, dem auch der Deutsche Bauernverband angehört, ein Papier vor, in dem als Begründung für den Abschuss von Wölfen Akzeptanzgrenzen in den einzelnen Ländern vorgeschlagen werden.

Ebenfalls wurde in dieser Woche durch eine Studie des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie bekannt, dass die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaubbelastung mit etwa 120.000 toten Menschen jährlich offenbar viel höher ist als bisher angenommen. Hauptverursacher des Problems sei, so die Studie, die industrielle Landwirtschaft.

Wolfsmonitor meint: Wer wie der Bauernverband im Glashaus sitzt, sollte in puncto Akzeptanz nicht unbedingt mit Steinen werfen!

Just my two cents…

Ihr

Jürgen Vogler


Quelle:  nw.de am 19.01.2019: “Massentierhaltung: Jeden Tag verenden 37.000 Schweine“ von Marina Kormbaki, abgerufen am 20.1.2019, hier der Link!