…treffen sich – so scheint es – gefühlt immer dieselben Köpfe des „Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement“ in Hannover, um altbekannte Worthülsen vorzubringen. Sie predigen Wolfsabschüsse, schüren Ängste und scheuen sich dabei auch nicht, auf Märchen zurückzugreifen. Die ewig wiederholten (und teilweise längst überholten) Prophezeiungen und Phrasen des Bündnisses laufen jedoch zunehmend ins Leere. Die Zahl der Nutztierrisse in Niedersachsen (und nicht nur hier) war nämlich zuletzt trotz steigender Wolfszahlen rückläufig.
Warum nun also die Behauptung, dass in Hannover Märchen erzählt wurden? Allein ein Blick auf die Facebook-Seite des Landvolks reicht, um dies zu verdeutlichen. Da ist zum Beispiel zu lesen (Auszug):
… „Der Wolf muss ins Jagdrecht aufgenommen werden, sonst gibt es bald keine Weidetierhaltung mehr.“
Nur: Diese Aussage beruht weder auf bewiesene Korrelationen noch auf überprüfbare Kausalitäten. Die Gebildeteren unter Ihnen wissen sicherlich, worauf ich gerade hinaus will…
Landvolk-Vize Jörn Ehlers wird im Übrigen heute von der NOZ wie folgt zitiert:
…„Wenn es nicht bald konkrete Lösungen gibt, kommen wir wieder.“ Auch den illegalen Abschuss des streng geschützten Wolfes zog Ehlers als „letztes Mittel“ in Betracht.“
P.S.: Allein im Jahr 2016 wurden 579.111 verendete Rinder der Tierkörperbeseitigung zugeführt. Als Kollateralschäden einer „zeitgemäßen“ Nutztierhaltung quasi. Leider handelt es sich dabei um kein Märchen.
Es klingt deshalb nur wenig verwunderlich, dass die Gesellschaft zunehmend darauf hinstrebt, das landwirtschaftliche System wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Ob das Lösungsgebaren des Bauernverbandes (das Landvolk ist der niedersächsische „Ableger“ des Bauernverbandes) dabei grundsätzlich eine unterstützende Wirkung haben kann, darf – wie nicht nur das obige Beispiel zeigt – mit Fug und Recht bezweifelt werden. Denn fragwürdige Parolen hier und dort verheißen noch lange keine konstruktiven Lösungsbeiträge…
Just my two cents…
Quellen (alle abgerufen am 16.12.2019):
(*1) ndr.de am 16.12.2019: Wölfe – Weidetierhalter protestieren am Landtag, hier der Link!
(*2) Facebook-Seite des Landvolks Niedersachsen
(*3) Lingener Tagespost (NOZ), Printausgabe 17.12.2019, S. 5: „Tierhalter fordern Jagd auf Wölfe“
(*4) topagrar.com am 28.04.2018: „Tierkörperbeseitigung: Mehr verendete Rinder abgeholt“, hier der Link!
(Anmerkung: Für die Richtigkeit der Angaben und Inhalte der genannten Quellen wird keinerlei Gewähr übernommen)