Um Leben und Tod – Wolfsmonitor

Um Leben und Tod

Während in Brandenburg immer mehr Einzelheiten zu den Umständen des von einem holländischen Jäger erschossenen Wolfes bekannt werden, spitzt sich die Lage in Schleswig-Holstein zu: Dort soll ein Antrag auf die „Entnahme“ des Wolfsrüden mit der offiziellen Bezeichnung GW 294m genehmigt werden. In Niedersachsen streitet der NABU überdies darum, wie künftig mit den Wölfen umzugehen ist.

Beim erschossenen Wolf in Brandenburg, so ist zu lesen, soll die Polizei erst um 17 Uhr eingetroffen sein, obwohl das Tier laut pnn.de bereits um 12 Uhr erschossen worden sein soll. Damit bestand offensichtlich akute „Verdunklungsgefahr“ ;-) Auf der Webseite Hund & Jagd ist von Tobias Paulsen außerdem zu lesen, dass der Jagdpächter…“schon „hundeähnliche Tiere“ zum Abschuss frei gegeben hatte“ (siehe hier!).

In Schleswig Holstein bestätigte das Umweltministerium in Kiel, dass die Entnahme des Wolfes GW 294m nun vorbereitet werde, weil dieser mehrfach angeblich „wolfsichere Zäune“ überwandt. Derzeit prüfe man letzte Fragen, berichtet Heike Stüben von den Kieler Nachrichten (hier!).

Kurz vorher veröffentlichte die Redakteurin in einem Artikel mit der Überschrift „Gesetz gibt einen Abschuss nicht her“, warum die Entscheidung des Umweltministeriums rechtswidrig sein könnte (hier!).

Die Gründe hatte der niedersächsische Jurist Christian Berge bereits früher einmal auf Wolfsmonitor in einem Gastbeitrag dargelegt (siehe hier!).


In Niedersachsen distanzierte sich derweil die NABU-Kreisgruppe Lüneburg öffentlich von der Niedersächsischen NABU-Wolfspolitik, weil der Landesvorsitzende Dr. Holger Buschmann offenbar den Abschuss von „Problemwölfen“ unterstützt, wenn diese 2-3 mal ordnungsgemäßen Herdenschutz überwinden. Buschmann äußerte sich kürzlich derart in einer Radiosendung des Deutschlandfunks (hier mehr!).


Quellen (alle abgerufen am 23.1.2019):

(*1) hund-jagd.de am 21.1.2019: „Brandenburg: Jagdgast erschießt Wolf“ von Tobias Paulsen

(*2) Kieler Nachrichten am 22.1.2019: „Wolf: Weg frei für den Abschuss“ und „Gesetz gibt einen Abschuss nicht her“, beide von Heike Stüben

(*3) nabu-lueneburg.de , News – Der Vorstand der NABU-Kreisgruppe Lüneburg geht auf Distanz zur Nds. NABU-Wolfspolitik


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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