Lokale Unterstützung von Medienvertretern – eine Utopie? – These 6 – Wolfsmonitor

Lokale Unterstützung von Medienvertretern – eine Utopie? – These 6

These 6: „Medienvertreter brauchen kompetente Ansprechpartner aus den Regionen und keine Ferndiagnosen von vermeintlichen Experten.“ Beiträge in den Medien – egal, ob nun in der Form von klassischen Print- oder modernen elektronischen Medien – vermitteln der Öffentlichkeit stets allerhand Informationen und häufig auch ebenfalls deren Interpretation von mehr oder weniger relevanten Ereignissen, Aktionen und Meinungen. Die Qualität der in den Medien veröffentlichten Informationen hängt dabei ganz wesentlich von dem Niveau der jeweiligen Quellen und Informationsvermittler ab. Im heutigen digitalen Zeitalter, in der die Geschwindigkeit der Informationsübermittlung an den Rezipienten (Leser, Informationsverwerter, Kunden) ein wesentliches Merkmal des Markterfolges von Informationsanbietern darstellt, ist es von unschätzbarem Vorteil für Journalisten und Redakteure, schnell auf kompetente Ansprechpartner zugreifen zu können. Denn für eine vermeintlich objektive Berichterstattung ist der Blick aus verschiedenen Perspektiven auf eine Begebenheit notwendig. Besser ist es, wenn diese Blicke von sach- und fachkundigen Experten vorgenommen oder interpretiert werden. Doch wer eigentlich– und das soll die Ausgangsfrage dieser sechsten These auf Wolfsmonitor sein – eignet sich als kompetenter Ansprechpartner für Fragen über Wölfe in Deutschland und wie sind diese Kontaktpersonen eigentlich qualifiziert?


Versuchen wir an dieser Stelle einmal, uns laienhaft in die Lage eines seriösen Lokalredakteurs zu versetzen, der eine fachliche Auskunft über gewöhnliches und ungewöhnliches Wolfsverhalten nach einen vermeintlichen und Aufsehen erregenden Wolfsriss in seinem Zuständigkeitsbereich sucht. Ihm wird schnell deutlich, dass er sich auf einem überschaubaren Terrain befindet. Machen Sie doch einmal den Selbstversuch: Nutzen Sie eine beliebige Suchmaschine im Internet und geben Sie das Stichwort „Wolfsexperte“ ein. Schauen Sie sich nun die Ergebnisse an. Es sind drei oder vier Namen, die Ihnen als erste Ergebnisse präsentiert werden, darunter Ulrich Wotschikowsky aus Oberammergau, der einen eigenen Blog im Netz betreibt, den ich Ihnen übrigens wärmstens ans Herz legen möchte; Markus Bathen, Wolfsexperte des NABU aus der Lausitz; Eckhard Fuhr, Kolumnist der Zeitung WELT und Autor des empfehlenswerten Buches „Rückkehr der Wölfe“ sowie Frank Fass, Betreiber des Wolfscenters in Dörverden. So die Schnellanalyse.


Es gibt natürlich noch wesentlich mehr gute Fachleute in Deutschland, ich selbst durfte zum Beispiel einmal an einem Monitoringseminar in der Lausitz teilnehmen, dessen Hauptreferentin Helene Möslinger vom ortsansässigen Wolfsbüro war. Sie war auf der ganzen Linie fachlich überzeugend. Doch derlei Hinweise erfordern eine intensivere Recherche des Journalisten. Hat dieser trotz der gebotenen Schnelligkeit zur Berichterstattung etwas mehr Zeit zur Suche, wird er sicherlich zusätzlich noch auf einige Organisationen stoßen, die sich dem Wolf näher widmen. Die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe (GzSdW)“ und der „Freundeskreis freilebender Wölfe“ seien hier als wichtigste Vertreter genannt. Schwieriger wird es für den Journalisten schon, wenn er einzelne Ansprechpartner sucht, die sich öffentlich g e g e n den Wolf äußern. Machen Sie selbst erneut den Versuch im Internet! Sehen Sie? Deshalb wird der Lokalredakteur auf der Suche nach Wolfsgegnern vermutlich auf Organisationen zugreifen, die mit einer gewissen Selbstverständlichkeit Vorbehalte gegen die Rückkehr des Wolfes haben müssen, da deren Mitglieder die größten Risiken tragen. Viehhalterverbände, landwirtschaftliche Organisationen und Jagdverbände dürften deshalb selbstredend bevorzugte Anlaufstellen für auskunftswillige Journalisten sein. Und siehe da. Fast alle diese Organisationen verfügen über zumindest ein „Positionspapier“ zur Wolfsrückkehr, das meistens leicht im Netz einzusehen oder „downzuloaden“ ist. Als Beispiel soll an dieser Stelle einmal das Positionspapier der „Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer“ genannt werden, das Sie hier finden.


Journalisten verfügen in der Regel jedoch über weitere Informationsquellen. Pressemeldungen von öffentlichen Stellen, wie zum Beispiel Landes- und Bundesministerien oder auch der direkt Kontakt zu deren Pressevertretern liefern häufig zeitnah weitere geeignete Informationen. Aber auch größere Interessensverbände beziehen meistens zügig Stellung zu aktuellen Ereignissen und veröffentlichen diese im Internet oder über Presseagenturen. Liegen diese Informationen vor, verfügt der Redakteur bereits über mehrere geeignete Quellen. Häufig muss er allein aus Zeitmangel auf diese oft vorgefertigten und meinungsbildenden Texte zurückgreifen, was beim Leser später oft den Eindruck erweckt, alle Zeitungen würden voneinander abschreiben, was selbstverständlich so nicht stimmt.


Ein Lokalredakteur hat auch noch eine weitere Option. Er sucht sich einen vermeintlichen Experten aus seiner unmittelbaren Umgebung, am besten aus der Region, welche sich mit dem Verbreitungsgebiet seines Blattes deckt. Das macht eine „Story“ für die Leser ein Stück griffiger und unmittelbarer. Wen findet er nun dort im Falle des Wolfes? Zumeist wohl einen zuständigen Wolfsberater und/oder einen Wolfsbotschafter. Doch worin unterscheiden sich diese? Bei Wolfsberatern handelt es sich in der Regel um ehrenamtliche Hilfskräfte der Bundesländer, die Wolfsrisse sichten, Spuren sichern und dokumentieren sowie Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Sie wurden in wenigen Tagen auf ihre Aufgabe vorbereitet und haben in der Regel keine ausgewiesene Wolfsexpertise, gelten also im Sinne der Wolfsmanagementpläne der Bundesländer nicht als sogenannte „erfahrene Personen“. Als Wolfsbotschafter hingegen werden die rund 500 aus den eigenen Reihen ernannten Freiwilligen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) bezeichnet. Sie verpflichten sich, ehrenamtlich die Position des Naturschutzverbandes öffentlich zu vertreten und ansprechbar für am Thema Interessierte zu sein. In der Regel handelt es sich auch hier ebenfalls um keine ausgewiesenen Wolfsexperten, was sich bei einer so emotional geführten Diskussion wie die Wolfsrückkehr nicht immer für sie als Vorteil erweist.


Zuletzt kann ein Redakteur noch auf die zum Wolf veröffentlichte Literatur zurückgreifen. Eine entsprechende Auswahl finden Sie auch auf dieser Webseite unter dem Menuepunkt „Bücher“. Der Journalist wird in der Regel allerdings keine Zeit dazu haben, sich derart umfassend zu informieren, wenn zum Beispiel allein Erik Zimens Standardwerk „Der Wolf“ bereits mehr als 400 eng bedruckte Seiten enthält.


Ein Lichtblick? Für die Verantwortlichen des Wolfsmanagements in Bund und Ländern ergibt sich nun – genau wie für den Medienkonsumenten – ein Dilemma. Viele Journalisten möchten oder müssen über die Rückkehr des Wolfes und dessen „Begleiterscheinungen“ berichten und können in der Regel nur auf die oben dargestellten Quellen zurückgreifen. Würde man dabei über ausreichend Zeit verfügen, sorgfältig zu recherchieren sowie ideologisch gefärbte Botschaften auszublenden, würde das durchaus für den Zweck einer ausgewogenen Berichterstattung auch in Zeiten der „effekterhaschenden Schlagzeilen“ ausreichen. Häufig führt der Umstand der Zeitnot jedoch dazu, dass vor allem über diejenigen öffentlich berichtet wird, die sich am „lautesten“ pro oder contra Wolf gebärden. Das Thema ist jedoch wesentlich vielschichtiger als häufig auf den ersten Blick vermutet wird. Mit einer simplen schwarz- /weiß-Betrachtung und Berichterstattung dürfte am Ende deshalb keinem gedient sein. In den letzten Wochen ergriffen deshalb einige öffentlichen Stellen die Initiative. In Niedersachsen wird es künftig ein „Wolfsbüro“ mit einer ausgewiesenen Stelle für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geben, wie der Umweltminister kürzlich ankündigte. Die Bundesumweltministerin kündigte für die Bundesebene die Einrichtung einer Melde- und Dokumentationsstelle Wolf an (Wolfsmonitor berichtete). Es bleibt zu hoffen, dass auch von dort aus angemessene Pressearbeit geleistet werden wird. Abwarten….


Mut zur Lücke? Doch wie wird die qualitative Informationslücke der Lokalredaktionen am Ort des jeweiligen Geschehens nun geschlossen? Wird es auf Dauer ausreichen, auf ehrenamtliche Wolfsberater und Wolfsbotschafter zurückzugreifen, wenn zeitnah fundierte Informationen verlangt werden? Das darf aus den bisherigen Erfahrungen heraus bezweifelt werden. Häufig äußern sich Wolfsberater zu einem vermeintlichen Wolfsriss überhaupt nicht der Presse gegenüber, da erst das Ergebnis der DNA-Analyse abgewartet werden muss, um sich des Vorfalls abschließend sicher sein zu können. Es vergehen jedoch häufig Monate, bis ein solches Ergebnis vorliegt und das ist für die Medien – ebenso wie zum Beispiel für die anderen Nutztierhalter in der betreffenden Region, die wissen müssen, ob sie zusätzliche Vorsorgemaßnahmen ergreifen müssen – wenig hilfreich. In der Zwischenzeit, also bis zum Vorliegen des DNA-Ergebnisses, wird spekuliert, diskutiert und mitunter auch verunglimpft. Spätestens bei einem erstmaligen Nutztierriss wird deutlich, wer im betroffenen Ort welche (meist ideologische) Position vertritt. In der Regel verfestigen sich dabei zwei Extreme: Wolfsbefürworter und Wolfsgegner. Dieser extremen Polarisierung könnte entgegengewirkt werden, wenn Sach- und Fachverstand unkompliziert dann zur Verfügung stünde, wenn er benötigt würde. Dazu stelle ich nachfolgend beispielhaft zwei Szenarien vor.


Eine Vision – nur Utopie? Angenommen, irgendwo in einer Gemeinde in Deutschland wird ein Nutztier gerissen. Vieles deutet darauf hin, dass ein wilder Beutegreifer beteiligt ist. Der Nutztierhalter oder die Polizei, die benachrichtigt wurde, informiert den zuständigen Wolfsberater, der idealerweise auch Rissgutachter ist und die Spuren sichert, Proben für die DNA-Analyse entnimmt und alles fein säuberlich dokumentiert und sich mit der Information verabschiedet, dass nun alles seinen geordneten Weg gehen werde und er sich erneut melde, wenn das Ergebnis der DNA-Analyse vorliege, was bekanntlich Monate dauern kann. Dem anwesenden Pressevertreter, der umfassend über den Vorfall berichten möchte, kann er üblicherweise nichts anderes sagen, was nun nicht gerade dem Wunsch des Journalisten nach exklusiven Informationen für eine vollumfassende Berichterstattung über den Vorfall entgegenkommt. Das kann nun dazu führen, dass das Wolfs- und Informationsmanagement in seiner Gesamtheit schlecht in der nachfolgenden Berichterstattung wegkommt. Das glauben Sie so nicht? Bemühen Sie bitte erneut die Suchmaschinen im Internet.


Ich erlaube mir, nun ein Alternativszenario zu beschreiben. Die eigentliche Alternative dabei ist der Umstand, dass es ein örtlicher „Wolfscout“ (die nähere Beschreibung des Aufgabenprofils eines Wolfscouts finden Sie in der 4. These hier auf Wolfsmonitor) ist, der den Nutztierriss begutachtet. Alles verläuft wie im ersten Szenario. Auf die Frage des Journalisten, was nun passieren wird, antwortet er folgendes: „Ich werde nun meinen Hund aus dem Auto holen, der darauf spezialisiert ist, Wolfsspuren, insbesondere die Hinterlassenschaften von Wölfen, zu finden. So habe ich die Chance, herauszufinden, von wo der Angreifer gekommen ist und wohin er verschwunden ist. Außerdem werde ich anhand der „Hinterlassenschaft“ des Angreifers – wenn wir diese finden – noch besser beurteilen können, ob es sich bei dem Nutztierangriff um einen einzelnen Wolf oder sogar um ein ganzes Rudel, bzw. einen wildernden Hund gehandelt hat. Sollte sich dabei der Verdacht auf einen Wolf erhärten, werde ich an geeigneten Stellen Fotofallen aufstellen, um herauszubekommen, ob er sich weiterhin in der Umgebung aufhält oder ob er als klassischer „Wanderwolf“ nur durch die Region gezogen ist. Außerdem werde ich dem Nutztierhalter dabei helfen, sachgerecht einige Stromlitzen in den Zaun einzuziehen, damit eine zeitnahe zweite Attacke unterbleibt, bis er sich selbst einen professionellen Schutzzaun zugelegt hat. Die Utensilien dazu habe ich ebenfalls in meinem Auto. Aus unserem gemeinsamen „Wolfsfonds“ erhält der Geschädigte außerdem, wenn er denn möchte, einen pauschalen Entschädigungsvorschuss, damit er nicht monatelang auf die öffentlich zugesicherte Schadensausgleichszahlung warten muss. Diesen kann er zinslos zurückzahlen, sobald er die Ausgleichszahlung vom Land erhalten hat. Ich bin außerdem regelmäßig im Gespräch mit den örtlichen Jagdpächtern und werde diese nun dazu befragen, ob sie in den letzten Tagen Hinweise auf einen Wolf, wie z.B. einen Wildtierriss, in ihren Revieren wahrgenommen haben. Sollte sich der Wolf standorttreu zeigen, werden wir ihn intensiv beobachten, alle weiteren Hinweise aufnehmen, dokumentieren und auswerten. Ergibt sich dabei, dass er sich früher oder später „auffällig“ zeigt, werde ich ihn mit Hilfe meines Hundes und zweier Kollegen aus der Nachbargemeinde verfolgen, narkotisieren und besendern, damit wir seine Bewegungen von nun ab durchgehend verfolgen können und stets wissen, wo er sich aufhält. Zeigt er sich gegenüber Menschen in irgendeiner Weise aggressiv, werden wir ihn in Abstimmung mit den Behörden in angemessener Weise aus der Umwelt entnehmen und einer Auffangstation zuführen. Außerdem werde ich morgen Abend im Wirtshaus „Zum Hirschen“ für alle Interessierten einen Informationsabend mit den letzten Informationen zu diesem Vorfall anbieten, zu dem auch Sie herzlich eingeladen sind. Es würde mich freuen, wenn Sie morgen in ihrer Zeitung darüber berichten.“


Na, wie klingt das? Schon der bekannte deutsche Zoologe und Buchautor Josef H. Reichholf stelle 2007 in seinem Buch „Der Bär ist los“, das er als Reaktion auf den Abschuss des „Problembären Bruno“ veröffentlichte, fest:


„Eine ganze Anzahl von wirklichen Problemen steht also im Hintergrund, wenn größere Tiere zum Problem werden. Sie reichen von der jägerischen Gier nach Abschuss und der maßlosen Bevorzugung von Privatinteressen vor den öffentlichen Belangen bis hin zum Fehlen unabhängiger Institutionen für ein Wildtiermanagement, das in bitterarmen Entwicklungsländern wie auch in den fortschrittlichen reichen Staaten längst eine Selbstverständlichkeit ist. Lieber geben wir riesige Summen Geld aus, damit anderswo, möglichst weit fern von hier, Wildtiere, die auch bei uns leben könnten, überleben und von Touristen bewundert und fotografiert werden können.“


Vor meinem geistigen Auge erscheinen gerade sämtliche Kritiker meines oben vorgestellten Alternativszenarios. Sie würden diesem Vorschlag sicherlich gerne die Prädikate „Utopie“ oder „Vision“ verpassen. Ihnen möchte ich entgegen setzen, dass es meines Erachtens gar nicht so ein großer Schritt zu diesem Alternativszenario sein muss. Guter Wille aller Beteiligten vorausgesetzt! Der Vorschlag dürfte Akzeptanz und Transparenz vor Ort schaffen und interessierten Medienvertretern die Arbeit ungemein erleichtern, weil Ferndiagnosen – auch wenn sie von ausgewiesenen Experten getroffen werden – aufgrund des individuellen Verhaltens jedes einzelnen Wolfes nun einmal schwer zu treffen sind. Anregungen, wie das ganze umgesetzt werden kann, finden sich ebenfalls in meiner 4. These auf dieser Webseite.


Zum guten Schluss – das Sahnehäubchen! Wenn ich an die Berge denke, fallen mir die Namen Reinhold Messner und Louis Trenker ein. Denke ich an den Fußball, sind es Müller, Messi und Beckenbauer. Doch wer fällt mir ein, wenn ich an den Wolf denke? Mir als einigermaßen Kundigem fallen natürlich einige Namen ein, aber dem Unkundigen? Ich denke, was uns in Deutschland bis heute noch fehlt, ist eine prominente Persönlichkeit, die positiv mit der Rückkehr des Wolfes assoziiert wird (und assoziiert werden will), eine glaubhafte Identifikationsfigur, die symbolhaft und sympathisch für die Akzeptanz des Rückkehrers wirbt. So jemand könnte für den verständnisvollen Umgang mit dem Beutegreifern werben, Sparringpartner für die Medien sein und sicherlich einige Ängste der Verunsicherten entkräften. Zugegeben, das wäre das Sahnehäubchen aller Schutzbemühungen. Was glauben Sie, wer könnte eine geeignete prominente Identifikationsfigur sein?


Herzlichst

Ihr

Jürgen Vogler


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