Zurzeit erregt ein Wikipedia-Eintrag unter dem Stichwort „Wolf“ die Gemüter. Da ist im Abschnitt „Bestand in Europa“ über die deutsch-polnische-Wolfspopulation folgender Eintrag zu lesen (Auszug):
„Mitteleuropäische Flachlandpopulation“
„Neuere Forschungen belegen, dass die Bestände der bislang so genannten mitteleuropäischen Flachlandpopulation in Westpolen und Deutschland entgegen bisherigen Annahmen weder eine eigenständige Population bilden noch weitgehend isoliert sind, sondern lediglich den westlichen Rand einer deutlich größeren, nordosteuropäisch-baltischen Population darstellen. Zuwanderungen von Tieren aus Nordostpolen nach Westpolen und Deutschland sind kein Einzelfall, sondern häufig. Der festgestellte Inzuchtkoeffizient beispielsweise des Bestandes in Brandenburg beträgt 0,01 und ist damit vergleichsweise niedrig.“
In den sozialen Medien zeigen sich „Wolfsbefürworter“ sichtlich empört über diesen Eintrag. Entspricht diese Herleitung doch ihrer Ansicht nach dem Weltbild einiger „Wolfsgegner“, die glauben, mit dieser Argumentation herleiten zu können, dass der sogenannte günstige Erhaltungszustand der Wolfspopulation mit 250 erwachsenen Tieren bereits erreicht sei und deshalb der Schutzstatus der Tiere deshalb schon heute herabgestuft werden könne.
Im „Bericht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zur Lebensweise, zum Status und zum Management des Wolfes (Canis lupus) in Deutschland“ vom 28.10.2015 (hier der Link!) heißt es jedoch auf der Seite 24 als Resümee vorher dargelegter Fakten dazu, dass:
„- die Einteilung der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation als selbständige Population auch aus genetischer Sicht gerechtfertigt ist,
– der günstige Erhaltungszustand und damit das Ziel des Art.2 der FFH-Richtlinie nicht erreicht ist,
– es daher als Konsequenz keinen Anlass gibt, den Schutzstatus des Wolfes zu verändern.“
Dieser (sehr gut) begründeten Sichtweise gemäß bedarf es mindestens 1.000 erwachsener Wölfe einer selbstständigen Population, um den Schutzstatus der Wölfe zu verändern. Ihr folgt unter anderem auch Wolfsmonitor.
Quellen:
(*1) Wikipedia, www.wikipedia.de, Stichwort „Wolf“, abgerufen am 7.1.2017, 12:30 Uhr, hier der Link!
(*2) Deutscher Bundestag, www.bundestag.de, Bericht des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit zur Lebensweise, zum Status und zum Management des Wolfes (Canis lupus) in Deutschland vom 28.10.2015, abgerufen am 6.11.2015, hier der Link!