Zurzeit erregt ein Wikipedia-Eintrag unter dem Stichwort „Wolf“ die Gemüter. Da ist im Abschnitt „Bestand in Europa“ über die deutsch-polnische-Wolfspopulation folgender Eintrag zu lesen (Auszug):
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Wolf MT6: Warum ein Abschuss die richtige Lösung war
In Niedersachsen wurde mit MT6 erstmals, seit die Art in Deutschland rechtlich geschützt ist, ein gesunder Wolf aus der Freiheit „entnommen“. Der Abschuss des Tieres war ohne Zweifel bedauerlich und für Wolfsfreunde nur schwer zu verkraften.
Aber er scheint mir im Kern dennoch richtig gewesen zu sein, auch im Wissen darum, dass ein Abschuss die Ursache für das auffällige Verhalten einzelner Wölfe nicht löst, sondern nur ein Symptom bekämpft. Aber manchmal muss man auch Symptome lindern, solange dabei die Ursachenbekämpfung nicht auf der Strecke bleibt.
Strenger Wolfschutz nicht über Jahrzehnte möglich?
Ich mag es, wenn Menschen ihrer Berufung folgen und dadurch eine gewisse Zufriedenheit und Leidenschaft bei ihrer Berufsausübung ausstrahlen. Fast bewundernswert finde ich es sogar, wenn sie nach einer beruflichen „Irrfahrt“ das Ruder noch einmal herumreißen, um am Ende ihr berufliches Glück zu finden.
Nicht wenige der heute mehr oder weniger anerkannten Wolfsexperten haben das so getan. Günther Bloch, früher Hundetrainer, Elli H. Radinger, ehemalige Rechtsanwältin aber auch Frank Fass, früher einmal Luft- und Raumfahrttechnik-Ingenieur, heute Betreiber eines Wolfcenters, gehören zu diesem Personenkreis.
Bewegt sich der Deutsche Jagdverband weiter ins Abseits?
Der Deutsche Jagdverband (DJV) legt nach. Oder sollte man besser sagen, seine Funktionäre bekräftigen die Inhalte des Positionspapiers, das sie im Juni 2015 verabschiedeten?
Eine kurze Chronologie:
- Im Frühjahr 2014 stellt der DJV ein „Eckpunktepapier zum künftigen Management des Wolfes“ vor.
- Auf dem diesjährigen Bundesjägertag im Juni verabschiedeten Delegierte des Deutschen Jagdverbandes in Dresden ein „Positionspapier zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland“.
- Am 29. Juli teilt der DJV im Rahmen einer Pressemitteilung mit, dass er eine „Neubewertung der Wolfspopulation“ fordert. Der Verband bezieht sich dabei insbesondere auf zwei Quellenpapiere und stellt fest, dass die „Mitteleuropäische Flachlandpopulation „eindeutig keine isolierte Population darstellt“ und somit nach einer Neubewertung in den Anhang V der FFH-Richtlinie überführt werden müsse.
Wolfspopulation im westlichen Polen wächst weiter
Die polnische Naturschutzorganisation „Association for Nature Wolf“, die in Polen das Wolfsmonitoring durchführt, vermeldet zum Ende des Monitoringjahres 2014/15 einen leichten Anstieg der westlichen Wolfspopulation um zwei Wolfsrudel auf nunmehr 33 Rudel und vier Wolfspaare. Ungefähr 80 % dieser Rudel konnten sich im letzten Jahr erfolgreich fortpflanzen. Eine große Gefahr für den Wolfsbestand ginge jedoch immer noch von illegalen Abschüssen und dem Straßenverkehr aus.