Jägerschaften beim Wolfsmanagement verzichtbar! – Wolfsmonitor

Jägerschaften beim Wolfsmanagement verzichtbar!

Auch, wenn genau das Gegenteil im nachfolgend verlinkten Beitrag suggeriert werden soll: die Gegenüberstellung des finnischen Jagdsystems mit dem deutschen Pendant bedeutet nichts anderes, als Äpfel mit Birnen zu vergleichen.  

Und weil das schließlich auch der niedersächsische Jägerpräsident wissen sollte, darf die Frage erlaubt sein, wem hier eigentlich was suggeriert werden soll. Oder deutlicher: Wer soll hier eigentlich zum Narren gehalten werden?

Ich freue mich für unsere Jagdfunktionäre, dass sie in Finnland offenbar eine Menge dazugelernt haben und nun um viele neue Eindrücke reicher sind.

Ihre nächste Reise sollten die Jägerpräsidenten, so mein Vorschlag, vielleicht jedoch besser in die italienischen Abruzzen und in die rumänischen oder polnischen Karpaten unternehmen.

Denn dort lassen sich faszinierende Eindrücke darüber gewinnen, wie wirksam Herdenschutz gegen Wölfe (und sogar Bären) betrieben werden kann. Und das sogar jenseits irgendwelcher überflüssigen Abschuss-Planspielchen.

Ach ja, an dieser Stelle scheint die „Zuständigkeit“ der Jagdfunktionäre weitestgehend beendet zu sein, soweit sie nicht selbst Nutztierhalter sind. Und genau das ist die „Sollbruchstelle“ der waidmännischen Argumentationskette. Hier wird sie besonders deutlich, die Einseitigkeit der lodengrünen Betrachtungsweise und vor allem ihre Grenze.

Zum Schluss noch zwei Anmerkungen zum nachfolgenden Artikel. Das angebliche exponentielle Wachstum der Wölfe wird nicht von Dauer sein. Es ist vorerst nur das untrügliche Anzeichen dafür, dass die Beutegreifer ungehindert in weitere als Lebensraum geeignete Regionen Deutschlands zurückkehren können.

Und die Feststellung Dammann-Tamkes, dass der Erhaltungszustand der Wölfe „gut“ sei, ist ungefähr so „objektiv“ wie die Feststellung, dass es den Klimawandel nicht gibt.

Wie es um den Erhaltungszustand der Wölfe tatsächlich bestellt ist, kann jeder bequem auf der Webseite des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) nachprüfen.

Außerdem suggeriert der Artikel, dass die Wölfe ins Jagdrecht gehörten, sobald der Erhaltungszustand tatsächlich gut ist. Auch das ist falsch! Völlig falsch! (siehe Wolfs-Wissen-kompakt, S.20, Download hier!), (*2)

Das wissen die Jägerpräsidenten. Akzeptieren wollen sie es jedoch offenbar nicht. Dennoch dürfte es für viele Wolfsbefürworter tröstlich sein zu wissen, dass für ein wirksames Wolfsmanagement im Zweifel auf die Unterstützung der Jägerschaften verzichtet werden kann.

Doch auch das werden diese völlig anders sehen…

Den Artikel, auf den sich dieser Kommentar bezieht, finden Sie unter Nutzung dieses Links! (*1)


Quellen: 

(*1) Kreiszeitung Wochenblatt, www.kreiszeitung-wochenblatt.de, Artikel:  „Null Toleranz bei auffälligen Wölfen“, abgerufen am  4.6.2017, hier der Link!

(*2) Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.: Wolfs-Wissen-kompakt, Seite 20, abgerufen am 4.6.2017, hier der Link!