Mai 2015 – Wolfsmonitor

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Presseinfo: Niedersächsiches Wolfsmanage- ment wird weiterentwickelt

Soeben erreichte mich folgende Pressemeldung aus dem niedersächsichen Umweltministerium (im Wortlaut):


„Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements in Niedersachsen: Wolfsbüro beim NLWKN, intensivere Überwachung des Rudels in Munster, schnellere Rissbeurteilung, bundesweite Monitoring- und Kompetenzzstelle, neues Internetportal“

Der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel und die Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz haben heute (Donnerstag) in Hannover die konstruktive Unterstützung durch die ehrenamtliche Arbeit der Wolfsberaterinnen und Wolfsberater und den koordinierenden Einsatz der Landesjägerschaft gelobt. Mit dem Wolfskonzept, der Kooperation zwischen Land und Landesjägerschaft, dem finanziellen Ausgleich von Nutztierrissen und der Förderung von Präventionsmaßnahmen seien wichtige Voraussetzungen für den Umgang mit dem Wolf geschaffen worden. Das Wolfskonzept aus dem Jahr 2010 sei nicht mehr in allen Punkten aktuell und werde daher überarbeitet, sagte der Minister. Das Wolfskonzept wird noch in diesem Jahr unter Einbindung des Arbeitskreises Wolf aktualisiert. Zur Weiterentwicklung des Konzepts und zum Erhalt und zur Förderung der Akzeptanz für den Wolf in der Bevölkerung würden die Auswertung nationaler und internationaler Erfahrungen, die Schulungs- und Informationsveranstaltungen und die Beratungstätigkeit weiter intensiviert.

Lokaler Fokus beim Wolf – These 5

5. These: Wolfsmanagement braucht einen lokalen Fokus, die Kommunikation der Beteiligten untereinander muss lokal synchronisiert werden, um im Bedarfsfall zügig Handlungsfähigkeit zu gewährleisten. Die lokale Einsatzbereitschaft sollte entwickelt werden, noch bevor ein bundesweites Kompetenzzentrum eingerichtet wird, wie einige Naturschutzverbände es bereits seit geraumer Zeit fordern.


Sollte sich ein Wolf oder gar ein Wolfsrudel „verhaltensauffällig“ zeigen, ist dies zuallererst ein lokales Phänomen und Problem. Deshalb ist es erforderlich, dass ein oder mehrere ausgebildete und jederzeit einsatzbereite Experten unmittelbar vor Ort sind, über die Notwendigkeit einzuleitender Maßnahmen entscheiden können und selbst in der Lage sind, die notwendigen Schritte angemessen durchzuführen. Die zahlreichen Wolfsberater, die von den Ländern berufen und ausgebildet wurden, verfügen bisher (noch) nicht über die dafür nötige Ausbildung.

Bund richtet Beratungs- und Dokumen- tationsstelle „Wolf“ ein

Es lag bereits in der Luft. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) kündigte nach neuesten Presseberichten zum Abschluss der Umweltministerkonferenz der Länder im oberfränkischen Bad Staffelstein die Einrichtung einer deutschlandweiten „Beratungs- und Dokumentationsstelle Wolf“ ein. Nachdem bereits der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) seit längerem eine nationale Wolfsstrategie forderten und zuletzt auch der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) diesen Vorschlag unterstützte, darf man nun gespannt sein, wie die Stelle organisatorisch und finanziell ausgerichtet sein wird.

Die Wolfsampel: Wolf soll Fohlen in Bispingen getötet haben

Das Fohlen muss letztlich eine leichte Beute gewesen sein. Nur wenige Kilometer nördlich des Truppenübungsplatzes Munster sorgt zurzeit bei Bispingen in der Lüneburger Heide ein getötetes Fohlen für Aufregung. In der Nacht vom 17. auf den 18. Mai blieben von ihm nach der Geburt nur noch der Kopf und die Wirbelsäule übrig. Dahinter wird eine Wolfsattacke vermutet.

Wolfscouts – These 4

These 4: Wir müssen schnellstmöglich beginnen, zusätzlich zu den Wolfsberatern und Rissgutachtern ausgewiesene Experten für das aktive Wolfsmonitoring (ich nenne sie mal „Wolfscouts“) heranzubilden, damit in Zukunft keine Polizeihubschrauber und Polizeihundestaffeln bei vermeintlich auffälligen Wölfen benötigt werden.


In Niedersachsen und Schleswig Holstein kündigten die für das Wolfsmanagement zuständigen Umweltminister Wenzel und Habeck (beide Grüne) unlängst an, das Wolfsmanagement in ihren Ländern umzustrukturieren, bzw. zu ergänzen. So soll es in Niedersachsen künftig ein Wolfsbüro mit drei Stellen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geben, in Schleswig Holstein sollen, so Habeck in einem Interview mit dem NDR am 17. Mai, die „zentralen Figuren“ im Wolfsmanagement künftig zumindest „halbprofessionell“ agieren.

Nachgefragt: Ein Wolfsbüro in Niedersachsen

Bei einem Treffen mit Akteuren des niedersächsischen Wolfsmanagements am 6. Mai gab der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) bekannt, dass beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein Wolfsbüro mit drei Stellen eingerichtet wird. Damit soll neben der Bearbeitung von Meldungen über Nutztierrisse und von Anträgen auf Präventionsmaßnahmen die Öffentlichkeitsarbeit und Beratungstätigkeit verstärkt werden.