Die Situation in Schleswig-Holstein wird immer grotesker. Da die bisher benannten „Experten“ seit Monaten erfolglos dabei sind, den zum Abschuss freigegebenen Wolf auch wirklich zu schießen, dürfen seit zwei Wochen auch rund 175 Jäger aus der Region mitjagen. Nach Recherchen des NDR wollen aktuell jedoch nur etwa 10 von ihnen tatsächlich mitmachen. Der Grund: Die strengen Vorgaben des Ministeriums.
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Wolfsrisse? Nein, eher Sensationsgier!
So manches Print- oder Onlinemedium liegt – immer um brandaktuelle Meldungen bemüht – nicht selten, wie sich später oft herausstellt, gehörig falsch. Auffällig ist, wie häufig das bei vermeintlichen Wolfsrissen der Fall ist. Diese Webseite vermeidet es deshalb üblicherweise, Spekulationen über Wolfsrisse zu veröffentlichen, bevor die offiziellen Untersuchungsergebnisse vorliegen. Und das aus gutem Grund:
Nachrichten – sechs aktuelle Meldungen
In Niedersachsen sind mit zwei weiteren Nachweisen bei Garlstedt (Landkreis Osterholz) und in Ebstorf (Landkreis Uelzen) zwei neue Wolfsrudel nachgewiesen worden, nachdem in der letzten Woche noch neue Rudel in Meppen (Emsland) und im Landkreis Lüchow-Dannenberg vermeldet werden konnten. Das Monitoring in Niedersachsen zählt somit insgesamt 18 Rudel. Allerdings ist noch unklar, ob wirklich alle 18 Rudel noch bestehen, da in diesem Jahr in einigen Rudeln noch kein Nachwuchs nachgewiesen werden konnte. (*1)
Schleswig-Holstein: Mehr Wolfsbetreuer und neue Lösungen bei verletzten Wölfen und Entschädigungen
Dr. Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig Holstein, stellte gestern der Öffentlichkeit das neue Wolfsmanagement für das Bundesland Schleswig-Holstein vor, das sich wie folgt zusammenfassen lässt: Mehr Wolfsbetreuer, neue Entschädigungsregeln und neue Lösungen beim Umgang mit verletzten Wölfen.
Die Pressemitteilung vom Landesportal Schleswig-Holstein im Wortlaut:
„Minister Habeck stellt neues Wolfsmanagement in Schleswig-Holstein vor: „Gemeinsam mit Schafhaltern, Jägern und Naturschutz schaffen wir damit eine breit akzeptierte Basis für den Umgang mit dem Wolf“
Wolfscouts – These 4
These 4: Wir müssen schnellstmöglich beginnen, zusätzlich zu den Wolfsberatern und Rissgutachtern ausgewiesene Experten für das aktive Wolfsmonitoring (ich nenne sie mal „Wolfscouts“) heranzubilden, damit in Zukunft keine Polizeihubschrauber und Polizeihundestaffeln bei vermeintlich auffälligen Wölfen benötigt werden.
In Niedersachsen und Schleswig Holstein kündigten die für das Wolfsmanagement zuständigen Umweltminister Wenzel und Habeck (beide Grüne) unlängst an, das Wolfsmanagement in ihren Ländern umzustrukturieren, bzw. zu ergänzen. So soll es in Niedersachsen künftig ein Wolfsbüro mit drei Stellen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) geben, in Schleswig Holstein sollen, so Habeck in einem Interview mit dem NDR am 17. Mai, die „zentralen Figuren“ im Wolfsmanagement künftig zumindest „halbprofessionell“ agieren.