„Geschmacklos“, ist noch eine der harmloseren Reaktionen im Netz auf ein Präparat, das den ersten mit offizieller Genehmigung getöteten Wolf Deutschlands, „MT6“ (besser bekannt als „Kurti), ab morgen in einer Sonderausstellung im Landesmuseum Hannover zeigt.
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Emsland wieder Wolfsland
Er war offenbar nie so ganz verschwunden, der Wolf im Emsland. Nachdem im Jahr 2013 eine Wolfsfähe auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienstelle 91 (WTD 91) in Meppen, einem Militärgelände, das mit einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern den größten instrumentierten Schießplatz Westeuropas darstellt, von einer Fotofalle fotografiert und ein Jahr später eine weitere Fähe im südlichen Emsland nachgewiesen wurde, sorgte Wanderwolf „Kurt“, der Wurfbruder des später getöteten Wolfes „Kurti“ (MT6), im März 2015 für Aufsehen in dem niedersächsischen Landkreis, als er auf seinen Abstecher in die Niederlande die Region zwischen Lingen und Meppen durchquerte.
Kolumne: Was braucht der Mensch als Jäger, Jagdkonkurrent und Wolfsberater? (Teil 3 von 3)
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Dem „freizeitlichen Lustmörder“ wird vorgeworfen, Wild in Angst und Schrecken zu versetzen, es mit Hunden zu hetzen und Leiden und Schmerzen zu zuzufügen. Der Wolf macht eigentlich nichts anderes und es darf bezweifelt werden, dass es für das Wild einen Unterschied macht, wer ihm in dieser Art zu Leibe rückt.
Zwei Jahre Wolfsmonitor
Der 27. April ist für mich in zweifacher Hinsicht ein denkwürdiger Tag. Vor zwei Jahren, also 2015, stellte ich am Tag davor diese Seite „Wolfsmonitor“ online und beobachtete gespannt die ersten Reaktionen darauf. Und vor einem Jahr wurde an diesem Datum erstmals ein Wolf in Deutschland von einem Scharfschützen der Polizei auf offizielle Anordnung hin erschossen. Bekannt wurde er als „Kurti“, sein wissenschaftlicher Name lautete „MT6“. Nach nunmehr zwei Jahren Wolfsmonitor darf ich heute feststellen: Die Webseite wächst und gedeiht weiterhin und übertrifft dabei jede ursprünglich von mir gehegte Erwartung.