Ein Veranstaltungsprogramm überlässt man als Gastgeber gemeinhin nicht dem Zufall. Wer sich dementsprechend einen lustigen und vielleicht sogar prominenten Abend sichern möchte, kann sich dazu beispielsweise einen erstklassigen Komiker wie Otto Waalkes oder Hape Kerkeling einladen.
Wenn die CDU-Fraktion im Landtag Sachsen-Anhalts sich nun Michael Stubbe und Franz Prinz zu Salm-Salm zu einer Veranstaltung mit dem Thema „Märchen oder Wahrheit – Ist der Wolf eine schützenswerte Art?“ eingeladen hat und später per Pressemeldung sehr bedauert, dass die „selbstverständlich eingeladenen Naturschutzverbände“ fehlten, entbehrt das nicht einer gewissen Ironie.
Stubbe („Der Wolf ist ein gefährlicher Konkurrent des Menschen“ – hier!) und Salm-Salm („Wäre es legal, würde ich jeden Wolf erlegen. Eiskalt!“ – hier!) gehören bekanntermaßen nicht gerade zu den ausgewiesenen Wolfsfreunden in Deutschland.
Die Antwort auf die Ausgangsfrage „Märchen oder Wahrheit“ ist dann am Ende auf der zweiten Wolfskonferenz in Degenershausen auch ziemlich eindeutig und offenbar widerspruchslos zuungunsten der Wölfe, nämlich pro Regulierung der Beutegreifer ausgefallen, wie der entsprechenden Pressemeldung zu entnehmen ist.
Ähnlich eindeutig, wie die am selben Abend getroffene Feststellung von Hans-Heinrich Jordan: „Überall wo das Jagdrecht ausgeübt werden darf, geht es der Natur besser“.
Nicht nur so mancher Förster dürfte da allerdings anderer Ansicht sein.
Just my two cents…
Jürgen Vogler
Quellen:
CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Pressemitteilung vom 8.9.2017, abgerufen am 11.9.2017, hier der Link!
Deutsche Jagd-Zeitung (DJZ), 30. Juni 2014: „Prominenter Jäger: Franz Prinz zu Salm-Salm“, abgerufen am 11.09.2017, hier der Link!