Landvolk-Legenden – Wolfsmonitor

Landvolk-Legenden

Seit dem 6. Dezember 2017 ist ganz Niedersachsen Wolfsgebiet. Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz können seither von allen Antragsberechtigten in allen Landesgebieten beantragt werden. Heute, mehr als 6 Monate später, erhalten nach Wolfsübergriffen auf Schafe, Ziegen und Gatterwild sogenannte Billigkeitsleistungen jedoch nur noch diejenigen, die in den neu aufgenommenen Gebieten der „Förderkulisse Herdenschutz“ auch tatsächlich wolfsabweisende Grundschutzmaßnahmen eingerichtet hatten.

Wie kaum anders zu erwarten, protestiert das niedersächsische Landvolk nun genau dagegen. Ungeachtet dessen, dass es diese Regelung eigentlich nur gibt, weil wandernde Wölfe jederzeit überall in Niedersachsen auftauchen können, fordert der Verband nun, dass die Ausgleichzahlungen nicht an die Umsetzung des wolfsabweisenden Grundschutzes gekoppelt sein dürften.

Begründung: Es gebe Regionen, in denen bislang keine Wölfe auffällig wurden. Deshalb sei dort „natürlich“ auch kein Grundschutz installiert worden.

Auffällig sind bisher allerdings weniger Niedersachsens Wölfe, als eher die Herdenschutzverweigerer untern den Nutztierhaltern, die ihre Tiere immer noch quasi fahrlässig den Grauen darbieten. Schon allein deshalb sind Lockerungen in der „Richtlinie Wolf“, wie sie das Landvolk jetzt fordert, kaum zu begründen.

Auch so manches Argument des Landvolks gehört offenkundig in das Reich der Legenden verbannt. So wie beispielsweise das immer wieder und auch jetzt erneut vorgebrachte Argument, Deichschäfer in den Küstenregionen und auf den Deichen könnten den geforderten Zaunbau nicht umsetzen.

Erst vor wenigen Tagen berichtete Kenny Kenner, Wolfsberater und Betreiber eines Biohotels, auf seiner Facebook-Seite (*2) von einem engagierten und aufgeschlossenen Deichschäfer, der das Gegenteil beweist und das erneut vorgebrachte Landvolk-Gefasel eben dahin verweist, wo es offenbar hingehört: In das bereits oben beschriebene Reich der Legenden.

Den von ihm persönlich vorgebrachten Vorwurf, hier werde Politik vom Schreibtisch gemacht, muss sich Landvolk-Vizepräsident Ehlers demnach wohl selbst gefallen lassen…

Just my two Cents…

Jürgen Vogler


Quellen (beide abgerufen am 24.6.2018):

(*1) landvolk.net am 21.6.2018: „Kein Schutz, kein Geld: Wolf sorgt weiter für Kummer“, hier der Link!

(*2) Facebook-Seite von Biohotel Kenners LandLust: Beitrag vom 21.6.2018, hier der Link!