Schon vor einem Jahr präsentierte die nordrhein-westfälische FDP zwar argumentativ recht schwachbrüstig, insgesamt gesehen jedoch äußerst entschlossen die Auffassung, dass der Wolf ins Jagdrecht gehöre. Bereits damals kam die Antwort der Artenschützer darauf postwendend (hier!).
Unbenommen dessen hält FDP- Chef Christian Lindner offenbar weiterhin daran fest, künftig Wölfe abschießen zu lassen, wie gestern in der Rheinischen Post zum Auftakt des beginnenden FDP-Bundesparteitags zu lesen war. (*1)
Die Begründung: Die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht sei nötig, damit durch eine Regulierung des Bestandes ein „nachhaltiger Interessenausgleich zwischen Menschen und Artenschutz“ erreicht werden könne.
Doch schon Albert Einstein wusste, dass mit den Lösungen von gestern kein Morgen gestaltet werden kann.
Wer beim Wähler um politisches Vertrauen wirbt, indem er vorgaukelt ein Interessenausgleich zwischen den Menschen und dem Artenschutz sei in erster Linie mit der geladenen Waffe in der Hand nötig, obwohl das äußerst umstritten ist, zeigt eigentlich sehr deutlich, dass hier ein offensichtlich beschränktes Weltbild früh an seine Grenzen gestoßen ist.
Dieser von Lindner herbeigeredete angebliche Interessenausgleich ist in dieser Form ökologisch überhaupt nicht zu begründen, wen wundert’s also, dass er in erster Linie populistisch wirkt?
Auch politisch ist der nun von der FDP eingeschlagene Weg äußerst fragwürdig: Wer in Deutschland Zukunft gestalten will, sollte schon etwas mehr zu bieten haben, als die überlebten Sichtweisen und Methoden unserer Groß- und Urgroßväter.
Herzlichst
Ihr
Jürgen Vogler
Quelle: (*1) Rheinische Post, www.rp-online.de über www.presseportal.de am 28.04.2017: „Rheinische Post: FDP will Wölfe abschießen“, abgerufen am 28. April 2017, hier der Link!