Herdenschutz – Hemmnis Jakobskreuzkraut? – Wolfsmonitor

Herdenschutz – Hemmnis Jakobskreuzkraut?

Schäfer Tino Barth, bekannt „aus Funk und Fernsehen“, hält seine Schafe in Goldenstedt und zusätzlich sowohl Esel als auch Herdenschutzhunde zum Schutz vor Wölfen. Augenscheinlich hat der Schäfer allerdings gerade mal wieder ein Problem.

Nicht mit dem Wolf, das scheint er durch seine umfangreichen Schutzmaßnahmen jetzt einigermaßen im Griff zu haben, nein, mit dem Jakobskreuzkraut.

Das ist für Rinder, Pferde und auch Esel giftig und verbreitet sich in den letzten Jahren rasant in Norddeutschland. Für Schafe sollen die Pflanzen in überschaubaren Mengen verträglich sein, doch sie meiden das Kraut gewöhnlich.

Schäfer Barth sieht seine Esel wegen des Krauts in Gefahr, deshalb setzte er sie zuletzt nicht mehr auf den Weiden ein und spielt nun mit dem Gedanken, sie zu verkaufen.

Aber mal abgesehen davon, dass der Einsatz von Eseln zu Herdenschutzzwecken sowieso umstritten ist (um das herauszufinden braucht es nur wenige Klicks im Internet), der Schäfer neigt scheinbar gerne einmal dazu, öffentlich „auszuteilen“.

Aktuell gegen den Landkreis Vechta, weil der nichts gegen das (heimische) Jakobskreuzkraut unternimmt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Barth Behörden für allerlei Unbill verantwortlich macht. Und das, obwohl er vorher teilweise von genau diesen Behörden finanziell unterstützt wurde. Das ist einerseits sein gutes Recht, andererseits lässt sich über einen angemessenen „Stil“ bekanntlich trefflich streiten.

Nun hat Barth sich also weitere Herdenschutzhunde gekauft. Das ändert zwar nichts am Jakobskreuzkraut, dessen natürlicher Feind Karminbär-Raupen sind, deutet aber darauf hin, dass auch der Schäfer mit nunmehr insgesamt 9 Herdenschutzhunden erkannt hat, dass diese Hunde die bessere Wolfsschutzlösung im Vergleich zu den Herdenschutzeseln sind. Gerade auch für die nord(west)deutsche Region.

Ein anderer Goldenstedter Schafhalter, Werner Olschewski, hat – so ist in dem AZ-Online Artikel, auf den ich mich hier beziehe, außerdem zu lesen – „ die Schnauze gestrichen voll“ und möchte „mit denen aus Hannover nichts mehr zu tun haben“.

Aber das ist ein anderes Kapitel.

Oder doch nicht?

Herzlichst

Ihr

Jürgen Vogler

Quelle: Allgemeine Zeitung, www.az-online.de, Artikel am 12.10.2016 von Matthias Niehues: „Tierhalter kritisieren zähes Herdenschutz-Projekt – Goldenstedter Schafhalter werfen Land Eselei vor“, abgerufen am 14.10.2016, hier der Link!