„Wolfsberater beraten keine Wölfe, sondern Menschen“ wird Wolfsberater Siegfried Kenner in einem Online-Artikel von Ulrike Kressel (NDR) zitiert. Sie portraitiert in dem lesenswerten Beitrag sechs niedersächsische Wolfsberater.
Aus Sicht der ehrenamtlich Engagierten an der „Basis“ scheint es durchaus noch einigen Optimierungsbedarf im niedersächsischen Wolfsmonitoring zu geben. Das derzeitige Konzept funktioniere zum Beispiel bisher (noch) nicht ausreichend umfassend, um kontinuierlich „flächendeckende Daten – als A und O im Wolfsmanagement“ – hervorzubringen.
Einige Wolfsberater würden sich vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse außerdem mehr Rückendeckung von den verantwortlichen Behörden wünschen.
Die öffentlichen Stellen wiederum bereiten offenbar zurzeit ein Papier vor, das einen Verhaltenskodex enthält. Es soll sowohl von allen rund 120 in Niedersachsen tätigen Wolfsberatern als auch von den verantwortlichen Behörden unterschrieben werden. Offensichtlich vermieden werden soll damit, dass künftig jemand „über das Ziel hinausschieße“. Etwas, was bei 120 Aktiven durchaus schon einmal passieren könne.
Kommentar
Nicht ausgeschlossen, dass es einigen nun so vorkommen mag, als wolle man den Wolfsberatern einen „Maulkorb“ verpassen. Dennoch ist das Prinzip eines „codes of conduct“, wie er auch genannt wird, in anderen Beschäftigungszweigen nicht unüblich.
Ob diese Verhaltensregelungen allerdings dafür sorgen werden, dass das Zusammenspiel zwischen den zuständigen Stellen künftig auch intern besser funktioniert, bleibt abzuwarten.
Denn dort sind die Gründe zu vermuten, die dazu führten, dass ein Ereignis – wie zuletzt das in Gartow – über längere Zeit unbearbeitet, beziehungsweise unkommentiert blieb.
Die Hinweise der Wolfsberater aus dem Artikel sollten deshalb von den verantwortlichen Stellen sehr ernst genommen werden!
Und es bleibt zu hoffen, dass Presseartikel dieser Art auch nach der Unterschrift der Wolfsberater unter dem Verhaltenskodex weiterhin möglich sind! Denn hier wurde (außer vielleicht an einer Stelle) sicherlich nicht „über das Ziel hinausgeschossen“!
Den vollständigen NDR-Artikel von Ulrike Kressel können Sie hier abrufen!
Herzlichst
Ihr
Jürgen Vogler
Quelle: www.nde.de vom 22.01.2016, Ulrike Kressel: „Die mit den Wölfen arbeiten“, abgerufen am 25.01.2016, hier der Link!