Niedersachsen: Rund 100 Wolfsberater weisen etwa 100 Wölfe nach – Wolfsmonitor

Niedersachsen: Rund 100 Wolfsberater weisen etwa 100 Wölfe nach

Nach Aussage des Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN), Raoul Reding, konnten im Rahmen des Wolfsmonitorings im vergangenen Jahr mindestens 44 Welpen sicher in Niedersachsen nachgewiesen werden. Die LJN- Meldung im Wortlaut:

„Am 30. April 2017 endete das Wolfsmonitoringjahr 2016/2017. Unter Vorbehalt noch ausstehender Meldungen und abzuschließender Bewertungen, veröffentlicht die LJN die aktuellen Daten zur niedersächsischen Wolfspopulation.

„Im Rahmen der nationalen Monitoringstandards konnten in Niedersachsen 11 Gebiete mit territorialem Wolfsvorkommen bestätigt werden – hierunter fallen die aktuell bestätigten neun reproduzierenden Wolfsrudel“, so Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.

Räumlich verortet sind diese in den Bereichen Munster, Bergen, Gartow, Eschede, Cuxhaven, Wietzendorf, Schneverdingen, Göhrde und Ostenholz. „Sicher nachgewiesen werden konnten im Rahmen des Monitorings in diesem Zeitraum mindestens 44 Welpen“, so Reding weiter. Bei den beiden anderen territorialen Wolfsvorkommen handelt es sich um ein Wolfspaar im Bereich Barnstorf sowie einen residenten Einzelwolf im Bereich Ebstorf.

Zudem gibt es Gebiete in denen ein territoriales Vorkommen sehr wahrscheinlich ist, jedoch der endgültige Nachweis noch aussteht. Im Raum Visselhövede zum Beispiel, konnten im November und Dezember 2016 jeweils fünf Wölfe anhand von Fotofallenaufnahmen nachgewiesen werden. Bevor dieses Rudel aber als solches offiziell bestätigt werden kann, wird behördlicherseits ein genetischer Nachweis verlangt, um auszuschließen, dass es sich bei diesen Tieren um ein benachbartes Rudel handelt.

Ähnlich gelagert war die Situation im Bereich Ostenholz: Dort wurden im August 2016 fünf Welpen anhand von Fotofallenaufnahmen bestätigt. Ergebnisse genetischer Untersuchungen lieferten aber erst jetzt den offiziellen Nachweis, dass es sich bei den Tieren nicht um Mitglieder des benachbarten Rudels in Bergen handelt. „Das Rudel im Raum Ostenholz ist damit das neunte in Niedersachsen nachgewiesene“, so Reding.

Weitere Gebiete in denen aufgrund mehrerer Nachweise permanentes Wolfsvorkommen vermutet wird sind bei Wendisch Evern, Scheeßel, Bremervörde, Osterholz-Scharmbeck und Bippen.

In zwei Gebieten ist der Status des Wolfsvorkommens unklar: auf dem Schießplatz von Rheinmetall wurde im Monitoringjahr 2014/2015 ein Wolfsrudel bestätigt, allerdings konnte dessen Reproduktion in den beiden Folgejahren nicht mehr nachgewiesen werden. Regelmäßige Nachweise von mehreren Wölfen stützen allerdings den Verdacht, dass dieses Rudel immer noch existiert.

Im Gebiet östlich von Eschede war seit dem Jahr 2015 ein residenter Einzelwolf bekannt, genetisch konnte das Tier aber nicht mehr nachgewiesen werden.

Außerhalb der Gebiete mit permanentem Vorkommen hat es über das Monitoringjahr hinweg mehrere Einzelnachweise gegeben. So wurden erst kürzlich einzelne Wölfe in der Nähe von Springe, Salzgitter und Bad Gandersheim nachgewiesen. Weitere Informationen zu den bekannten Wolfsterritorien und Einzelnachweisen finden Sie auf unserer Webseite www.wolfsmonitoring.com.

Zu Beginn des neuen Wolfsmonitoringjahres 2017/2018 ist von einem dreistelligen Wolfsbestand in Niedersachsen auszugehen.

Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und den rund 100 Wolfsberatern wahrnimmt.

Wer Spuren, Losungen oder Risse findet, die auf einen Wolf hinweisen, oder einen Wolf sieht, sollte seinen Fund dem örtlichen Wolfsberater oder der Landesjägerschaft Niedersachsen (wolf@ljn.de) melden.“


Quelle: Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., www.ljn.de, „Aktuelles aus dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen“ vom 3.5.2017, abgerufen am 3.5.2017, hier der Link!)

Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com