Uelzen: Zerbiss tatsächlich ein Wolf den Elektrozaun in Ellerndorf? – Wolfsmonitor

Uelzen: Zerbiss tatsächlich ein Wolf den Elektrozaun in Ellerndorf?

Gestern hieß es auf „AZ-Online“ noch: „Er kam aus der Dunkelheit, zerbiss die stromführenden Drähte des 90 Zentimeter hohen Weidezauns und fiel über drei Ziegen und drei Heidschnuckenlämmer her, die auf dem Rheinmetall-Schießgelände bei Ellerndorf standen“ (*1). Beim NDR klang das zuletzt allerdings etwas anders.

„Ob der Vorfall sich tatsächlich so ereignet hat, kann Wolfsberater Theo Grüntjens nicht sagen. Denn was er vor Ort vorgefunden hat, könnte in unterschiedliche Richtungen weisen“, hieß es dort.

Drum schaue, wer sein täglich „Abo“ findet, dass er sich an den Richt`gen bindet, möchte man da spontan anmerken.

Selbst für erfahrene Wolfsexperten wie beispielsweise Gesa Kluth vom LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland klang der von der AZ-Online geschilderte Hergang offenbar absurd.

Es sei unwahrscheinlich, zitiert sie der NDR, dass ein Wolf einen Zaun zernagt, der unter Strom steht. Das Tier müsste dann ständigen Stromschlägen ausgesetzt gewesen sein.

Mich selbst beschäftigt darüber hinaus die Frage, welchen reellen Schutz sich jemand vom Einsatz eines rund einjährigen Herdenschutzhundes (HSH) in Kombination mit einem einzelnen Esel verspricht.

„Pontos und Emma haben vielleicht Schlimmeres verhindert“, glaubt der Schäfer.

Ich habe alle meine Unterlagen und vermeintlich geeigneten Quellen dahingehend durchgesehen. Nirgends fand ich auch nur eine Empfehlung für eine derartige Herdenschutz-Konstellation von Junghund und Esel. Aber vielleicht haben sie ja tatsächlich Schlimmeres verhindert. Vielleicht…

Den vollständigen NDR-Bericht finden Sie hier!


Quellen:

 (*1) AZ-Online am 17.03.2017: „Wolf zerbeißt Elektrozaun und reißt Ziegen: „Bundesweit einmalig“, abgerufen am 18.3.2017, hier der Link!

(*2) Norddeutscher Rundfunk, NDR, www.ndr.de, am 17.3.2017: „Loch im Elektrozaun: War es der Wolf?“, abgerufen am 18.3.2017


Beitragsfoto: Heiko Anders, www.andersfotografiert.com

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