NABU – Wolfsmonitor

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Geschossener Wolf, Cancel Culture und staatliche Geheimniskrämerei

Im Dreieck der niedersächsischen Landkreise Emsland, Osnabrück und Cloppenburg wurde in der Nacht zum Donnerstag – koordiniert von den drei örtlich zuständigen Kreisjägermeistern – eine Wölfin erlegt.

Kommentar: Nach dem Beschluss des Bundesrates

Während einige nun sicherlich denken, die Würfel seien mit dem Bundesratsbeschluss endgültig gefallen, glauben andere freilich weiterhin, die Hoffnung stürbe zuletzt. Der Umweltminister eines deutschen Bundeslandes präsentierte sich unlängst in den Medien mit stolz geschwellter Brust, während sich die Umweltministerin eines anderen Bundeslandes gleichsam in zweifelnder Zurückhaltung übte. Die nun durchgewunkene „Lex Wolf“ dürfte, wie sie zu erkennen gab, tatsächlich in maßgeblichen Teilen EU-Recht widersprechen.

Ohrdrufer Wölfin: NABU und BUND klagen gegen Abschusserlaubnis

Die Klage der beiden Naturschutzverbände verschafft der Wölfin etwas Luft. In dem Eilverfahren um den Abschuss der Wölfin auf dem Bundeswehrübungsplatz bei Ohrdruf habe das Gericht zunächst ein achttägiges Moratorium angesetzt. In diesem Zeitraum werde garantiert nicht auf das Tier geschossen, meldete nun die Ostthüringer Zeitung.

Wolfsalarm beim NABU

Der Änderungsentwurf des Bundesnaturschutzgesetzes zum Wolf, der demnächst im Bundestag beschlossen werden könnte, sei eine „bürokratische Mogelpackung“. Angepriesen werde die Änderung allerdings als „Hilfe für Weidetierhalter“. Alarmierend sei zudem, dass die vorgesehene Änderung auch für viele andere streng geschützten Wildtiere gelten würde, so dass künftig auch diesen der leichtere Abschuss droht.

Wolfschutzverein „entsetzt“ über Verbändevorschlag

Elf Verbände, darunter der BUND, der NABU und der WWF legten vergangenen Mittwoch einen gemeinsamen Vorschlag vor, wie man sich einen bundeseinheitlichen Herdenschutz vorstellen könnte und welche Kriterien ihrer Ansicht nach künftig zur Tötung von Wölfen angelegt werden sollten (WM berichtete, hier!). Der Verein Wolfsschutz Deutschland e. V. zeigt sich darüber entsetzt, nicht zuletzt, weil der nun vorgelegte Vorschlag aus Sicht des Vereins sogar die Empfehlung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) bei der Zaunhöhe unterbietet.

Elf Verbände präsentieren gemeinsame Standards zum Schutz von Wolf und Weidetieren

Ein Bündnis aus elf Organisationen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung, des Natur- und Tierschutzes sowie der Jagd hat gemeinsame Empfehlungen für einen bundeseinheitlichen Herdenschutz und Kriterien zur Tötung von auffälligen Wölfen vorgelegt. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin kritisierten die Verbände, dass in dem Bereich oftmals eine praktische wie rechtliche Unsicherheit herrsche.